Angebot der DRK-Kleiderstube richtet sich nicht nur an Bedürftige Gebrauchte Kleidung für kleines Geld

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Gisela Schiratis-Erlat, Iris Kroll und Ulrike Göbel engagieren sich in der Kleiderstube des Deutschen Roten Kreuzes, die im Dreieich-Center in der Dreieichstraße 7-13 ihr Domizil hat. Foto: zvk

Dietzenbach (zvk) – Dass kein Umtausch möglich ist, stört in diesem besonderen Geschäft kaum jemanden. Auch wegen des Engagements von 40 Ehrenamtlichen ist die Kleiderstube des Deutschen Roten Kreuzes im Dreieich-Center zu einer Instanz für Schnäppchenjäger und Menschen geworden, die genau auf jeden Euro schauen müssen.

Blusen und Hemden, Gardinen und Bettwäsche, Abendkleider und manchmal sogar eine Kinderwippe oder ein Hochstuhl: Was nach dem Sortiment eines großen Kaufhauses klingt, findet sich auf wenigen Quadratmetern in der Kleiderstube des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Dreieich-Center, Dreieichstraße 7-13. Der Unterschied: Die Kleidung und die Gegenstände sind gebraucht. Dafür gibt es sie für kleines Geld – und besonders Schnäppchenjäger können das ein oder andere Angebot ergattern.

Das könnte sich in den kommenden Wochen noch steigern: „Bis zu Beginn der Sommerferien reduzieren wir den Preis vieler Kleidungsstücke auf einen Euro“, sagt Ulrike Göbel. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin übernimmt sie regelmäßig Schichten in der Kleiderstube. Trotz der niedrigen Preise richte sich das Angebot des Ladens nicht nur an Bedürftige, betont Göbel. Einige Kunden, die eine Grundsicherung oder Hartz-IV empfangen, kaufen über Gutscheine ein, aber: „Ich schätze besonders das bunte Publikum. Ob reich oder arm, ob Deutsche oder Ausländer, die Freude der Leute, wenn sie im Laden etwas gefunden haben, ist wunderbar“, erläutert Göbel ihre Motivation. Insgesamt 40 Ehrenamtler wechseln sich gegenseitig bei den Diensten ab. Meistens sind drei bis vier von ihnen in einer Schicht, räumen Kleidung ein, kassieren oder nehmen Spenden entgegen.

Seit 2015 gibt es den Kleiderladen in der Kreisstadt, seit November 2016 im Dreieich-Center. „Manchmal stehen die Kunden schon bevor wir öffnen in einer Menschentraube vor dem Laden und schauen durch die Schaufenster“, berichtet Göbel. Aber nicht nur Käufer, sondern auch die Spender laufen den Ehrenamtlern fast den Laden ein: In blauen Säcken und Wäschekörben bringen die Menschen ihre ungenutzte oder gebrauchte Ware. Diese sortieren die Mitarbeiter erst und entscheiden dann, was noch verkauft werden kann. „Wir achten darauf, dass die Ware ordentlich aussieht und keine Löcher hat“, sagt Mitarbeiterin Gisela Schiratis-Erlat. Allerdings werden die Kleidungsstücke vor dem Verkauf nicht noch mal gewaschen und auch ein Umtausch ist nicht möglich.

Das stört aber kaum jemanden. Valerie Schad etwa kommt öfter in den Kleiderladen. „Ich gehe zu gerne shoppen und spende hier regelmäßig Kleidung, die ich nicht mehr trage“, sagt die 24-Jährige. Dabei schaue sie sich jedes Mal auch noch im Laden um. „Ich liebe Vintage-Klamotten und werde hier oft fündig“, sagt Schad und hält schon ihr nächstes Lieblingsstück, eine Handtasche, in die Höhe.

Schiratis-Erlat hofft, dass es noch lange Zeit so weitergeht. Das einzige Problem: der begrenzte Lagerplatz.

„Aktuell nehmen wir keine Winterklamotten an, die Leute sollen die Kleidung deswegen nicht wegwerfen, aber bis September aufheben“, sagt Ulrike Göbel.

Dann wechsele das Sortiment und die Wintermode komme in den Verkauf.

An die kalte Jahreszeit mag jetzt aber noch niemand denken. Noch bis zum 6. Juli können Interessierte im Kleiderladen vorbeischauen. Denn dann gehen die Ehrenamtler bis einschließlich 20. Juli in die Sommerferien