Lions-Club schenkt Dietzenbach Altstadt Relief / Modell ist bereits beschädigt Getrübte Freude

Das Relief gemeinsam enthüllt haben die Lions-Mitglieder André Oltersdorff (von links), Marcel Jung, Stefan Georg, Peter Mühleck, Marcel Trost und Hans-Erich Scholze sowie Bürgermeister Dieter Lang (Dritter von rechts). Bild: wittekopf

Dietzenbach – Dietzenbach ist um eine Attraktion reicher, denn der Lions-Club schenkte am Samstagvormittag der Stadt ein Relief. Doch noch nicht einmal 24 Stunden nach der Einweihung des Bronzemodells auf dem „Roten Platz“ wurde es beschädigt. Allem Anschein nach haben Unbekannte die Miniaturausgabe des Aussichtsturms abgebrochen.

Während der Feierlichkeiten am Samstag hingegen war die Freude über das Modell, das zwischen Eisdiele und Stadtliebe steht, bei allen Beteiligten noch ungetrübt. Lions-Präsident Peter Mühleck und Bürgermeister Dieter Lang begrüßten die vielen Zuschauer, der Rathauschef bedankte sich zudem bei allen Beteiligten und lobte die außergewöhnlich hohe Qualität des Objekts. „Wenn die Lions etwas machen, dann machen sie es richtig“, sagte er. Mühleck indes verdeutlichte: „Wir Lions wollten zu unserem 25-jährigen Jubiläum etwas Besonderes für die Altstadt beitragen.“ Allerdings konnte das Relief aufgrund verschiedener Faktoren erst verspätet aufgestellt werden. Denn der Club feierte bereits im Jahr 2021 seinen besonderen Geburtstag.

Das rund 1,50 Meter lange und etwa ein Meter bereite große Altstadtbild bildet die aktuelle Situation zwischen Linden-, Rathenau- und Babenhäuser Straße ab. „Wir sind mehrmals durch Dietzenbach gelaufen und haben die wichtigsten Bauwerke ausgesucht, die wir besonders hervorheben wollten“, sagte Lions-Schatzmeister Hans-Erich Scholze. So sind insgesamt 16 markante Punkte zu sehen. Dabei haben sich die Initiatoren zudem entschieden, ebenso das Feuerwehrmuseum, den Aussichtsturm auf dem Wingertsberg sowie die katholische Kirche St. Martin abzubilden, obwohl diese nicht Teil des ausgewählten Bereiches sind.

„Die Idee zu dem Relief entstand schon vor zehn Jahren“, sagte Lions-Sekretär André Oltersdorff. Schließlich hätten viele große Städte solch ein Objekt und man sei zu der Ansicht gelangt, dass auch Dietzenbach so etwas haben solle. So ließen sich die Lions zunächst von den Reliefs anderer Städte inspirieren. Mit der Zeit habe sich dann ein Konzept entwickelt, wie Scholze erläuterte. „Natürlich mussten wir die Ausgaben im Auge behalten“, verdeutlichte er weiterhin. Eine detaillierte Darstellung der gesamten Altstadt sei schließlich mit deutlich mehr Kosten verbunden gewesen.

Realisiert wurde die Idee der Lions von der Glocken- und Kunstgießerei Rincken aus Sinn. Als Vorlage dienten geografische Daten des Hessischen Landesamts für Vermessung, die in ein 3D-Modell umgewandelt wurden. Die charakteristischen Punkte der Altstadt wurden indes händisch nachgearbeitet. Die Kosten von 32 000 Euro haben die Lions-Mitglieder aus ihren Beiträgen entnommen. „Wir haben zehn Jahre lang einen Betrag zur Seite gelegt“, sagte Oltersdorff.

Zum Abschluss der Veranstaltung am Samstagvormittag übergab Hans-Erich Scholze offiziell das Objekt der Stadt Dietzenbach. Rathauschef Dieter Lang nahm das Geschenk des Lions-Clubs im Namen der Kreisstadt dankend an.

Über die Beschädigung des Altstadtbildes zeigte Marcel Jung, Pressesprecher der Organisation, bestürzt. „Es ist beschämend, dass nicht einmal 24 Stunden nach der Einweihung solch ein Schaden entstanden ist.“ Offensichtlich hätten nicht alle Menschen das notwendige Verständnis für Kunstwerke.

Von Burghard Wittekopf