Tag der offenen Tür an der Ernst-Reuter-Schule Auf eine Runde Chemie, Physik, Musik und Sport

Projekte zum Anfassen gab es beim Tag der offenen Tür an der Ernst-Reuter-Schule. Foto: zls

Dietzenbach (zls) – Ausgerüstet mit einer Schachtel voller Kuchen eilen Fatma und ihre Freundin durch die Flure der Ernst-Reuter-Schule. „Wir kümmern uns um die Fachlehrer, die heute nicht aus ihren Räumen kommen“, meint die 13-Jährige.

Am Tag der offenen Tür sind Schüler und Lehrer unterwegs, um den Viertklässlern einen Einblick in ihren Alltag zu geben. Die beiden Parteien werden jeweils in Gruppen herumgeführt: Ältere Schüler nehmen sich den Grundschülern an und die Eltern laufen mit Lehrkräften von Station zu Station.

Es gibt viel zu sehen, zu erfahren und zu entdecken. Um den Schülern verschiedene Schwerpunkte näherzubringen, hat Thilo Hartmann eine etwa zweieinhalbstündige Schülerrallye quer durch das Gebäude organisiert. „Die Schüler klappern Stationen in Physik, Chemie, Musik und Sport ab“, erläutert Hartmann. Am Ende der Veranstaltung werden sie mit einer Urkunde überrascht und die Eltern mit einer kleinen Aufführung. Im Musikraum wird dafür schon fleißig geübt: Das Kinderlied „Sascha geizte mit den Worten“ haben die Grundschüler begleitet von Konzertgitarre, E-Bass und Piano schnell einstudiert. Im Physikraum warten auf die Teilnehmer der Rallye verschiedene Versuche, etwa zum Thema Magnetismus oder programmierbare Roboter aus Legosteinen. Sogar ein kleiner Laser ist aufgebaut, den ein ehemaliger Ernst-Reuter-Schüler bedient. Der Physikstudent besucht seine alte Schule, um Bleistifte zu gravieren. Dieser Prozess sorgt zum einen für Begeisterung bei den Viertklässlern, zum anderen für den Geruch von verbranntem Holz. Der großzügige Zeitrahmen lässt den Eltern und Kindern auch die Gelegenheit, gemeinsam die Schule zu erkunden.

Mehmet Harputoglu hat selbst vor 30 Jahren die Ernst-Reuter-Schule besucht. Nun steht bei seinem Sohn Eyüphan bald der Schulwechsel an. „Meine anderen Kinder sind auf der Heinrich-Mann-Schule, aber Eyüphan hat seine Entscheidung schon getroffen“, meint der Vater und wird durch ein kräftiges Nicken des Neunjährigen bestätigt. Die beiden sehen sich gerade die Schulmaterialien und Lehrbücher aus den anstehenden Schuljahren an. „Ich hätte keine Bedenken, ihn hier zur Schule zu schicken“, sagt Harputoglu. Es stimme alles. „Aber das Wichtigste ist, dass das Drumherum stimmt, also auch die Mitschüler“, führt er aus. Doch solche Sorgen überlässt Eyüphan seinem Vater. „Ich will hier hin“, stellt der Junge klar.

Dass besagtes Drumherum gewährleistet ist, dafür setzt sich auch der stellvertretende Schulleiter Marcus Rass ein. In der Aula steht er den neugierigen Eltern in Gesprächen zur Verfügung, und der Förderverein sorgt mit Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl. „Wir arbeiten hier sowohl mit den Schülern als auch mit den Eltern eng zusammen, das ist mir wichtig“, betont Rass. Der Start an der neuen Schule werde den Jüngsten mit den Mentoren erleichtert. „Das sind ältere Schüler, die den jüngeren mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagt er. Auch auf Schulausflüge begleiteten die Mentoren. Einen Vorteil mache die Nachmittagsbetreuung aus. „Diese liegt seit zwei Jahren in unserer Hand“, sagt Rass. Mit mehr als 50 AGs stehen die Schüler vor der Qual der Wahl. Auch die „freiwillige Lernzeit“ stellt im Nachmittagskonzept eine Besonderheit dar, bei der Kinder die Möglichkeit haben, unter der Aufsicht von Lehrkräften noch einmal Unterrichtsinhalte zu üben.