Tell-Schützen öffnen die Türen zu ihrem Vereinsheim Vor dem Schießen gibt es eine genaue Einweisung

Gelegenheit zum Ausprobieren: Nicht so einfach ist das Schießen mit dem Recurve-Bogen. Das haben die Besucher beim Tag der offenen Tür im Tell-Vereinsheim erfahren. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Einmal im Jahr öffnet die Schützengesellschaft Tell 1930 ihre Schießstände und lädt Neugierige auf ihr Gelände in der Raiffeisenstraße 1 ein.

„Die Resonanz ist heute gut“, sagt der Vereinsvorsitzende Oliver Weck. Erfahrungsgemäß verteilen sich die Zuschauer über den Tag. Das vereinfacht die Arbeit der zehn freiwilligen Helfer. Zum einen können sie die Waffen und den Gebrauch besser erklären, zum anderen achten alle peinlichst genau darauf, dass sich keiner verletzt. Schließlich wird hier mit scharfen Waffen hantiert. Während sich die Schießstände der Kleinkaliberpistolen und -gewehre im Keller des Vereinshauses befinden, haben die Bogenschützen ihren Stand im Freien aufgestellt.

Dort steht Orland Tomlinson für eine Beratung bereit. Doch wer sich traut, mit einem echten Recurve-Bogen zu schießen, muss erst einmal eine genaue Einweisung durchlaufen. Tomlinson beschreibt genau, wie man vorgehen und was man zur Sicherheit beachten muss. Der Unterarm, an dem die Sehne entlang „scheuert“, wird erst einmal mit einem Schutz versehen und auch die Finger, die die Sehne spannen, erhalten einen Schutz.

Dann geht es los. Wichtig ist die korrekte Stellung. Der Oberkörper sollte in einem 90-Grad-Winkel zur Scheibe stehen, dann hat man den besten Stand. Dann wird der Pfeil eingelegt und die Sehne gespannt: „Die Sehne muss an die Nasenspitze reichen, jetzt nicht mehr atmen, das Ziel anvisieren und die Sehne loslassen.“ Im günstigsten Fall trifft man den Mittelkreis der Scheibe. Mit zehn Meter Abstand ist die Scheibe schon sehr Anfängerfreundlich aufgestellt. Denn unter Wettkampfbedingungen sind die Ziele je nach Altersklasse 50 oder auch 70 Meter weit entfernt. Aber es soll Spaß machen und das macht es auch: Ingmar Billes jedenfalls hat seine Freunde am Schießen. Aber er möchte jetzt noch einmal an die anderen Stände und sich am Luftgewehr messen.

Nebenan übt der junge Moritz das Schießen mit einem Blasrohr. „Das macht richtig Spaß“, kommentiert er das Geschehen.

Wer möchte, kann auch mit scharfer Munition am 25- oder 50-Meter-Stand schießen. Dort genießt die Sicherheit oberste Priorität. Dafür sorgt Schriftführer Joachim Neumann, der peinlichst darauf achtet, dass alles ordnungsgemäß abläuft.