Schützenverein Falke hat seinen 3-D-Bogenparcours wieder aufgebaut Im Wald erwacht das Jagdfieber

Eine große Herausforderung des 3D-Parcours ist das Bergab- und Bergauf-Schießen. Bild: Anja Goldstein

Rodenbach – Es herrscht eine entspannte Atmosphäre beim Betreten des Bogensportplatzes des SV Falke Oberrodenbach. Während einige Bogenschützen auf der bis zu 70 Meter langen Bahn auf die Strohscheiben schießen, sitzen andere auf den Bänken im Schatten der Hütte. Viel Arbeit liegt hinter den Mitgliedern und alle freuen sich, die Früchte dieser Arbeit nun genießen zu können. Mit viel Tatkraft haben sie den verwilderten 3-D-Parcours des Vereins wieder hergerichtet.

Der 3-D-Parcours, an einem steilen Hang hinter der eigentlichen Bogenbahn gelegen, war in Vergessenheit geraten. Im Gegensatz zum landläufig bekannten Bogenschießen auf blau-rot-gelbe Scheiben sind beim 3D-Schießen versteckt gelegene Tier- attrappen aus Schaumstoff das Ziel. Mitten im Wald gilt es, zwischen Bäumen und Gebüsch hindurch Gummiratten, Hirsche oder auch einen Wolf zu entdecken und möglichst im „Kill“, dem Mittelpunkt einer markierten Scheibe auf der Brust des Tieres, zu treffen. Die Herausforderung liegt unter anderem darin, steil bergauf oder bergab zu zielen. „Da erwacht schon ein bisschen das Jagdfieber“, sind sich die anwesenden Mitglieder einig.

Einige „Gemeinheiten“ hat sich Platzwart Christoph Schramm für die über 60 Bogenschützen ausgedacht. So ist um die Gummiratte herum ein angedeutetes Kanalrohr aus Beton in den Hang eingegraben. „Ein sicherer Pfeilzerstörer, wenn man nicht genau trifft“, sagt er mit einem Lächeln. In der Tat ist es eine zusätzliche Herausforderung, nicht allzu viele Pfeile auf dem Parcours kaputt zu machen. Ein einziger Pfeil kostet etwa zwischen acht und 15 Euro.

Auf die Sicherheit wurde sehr genau geachtet. Jedes Hindernis ist so aufgebaut, dass Fehlschüsse aufgefangen werden. Entweder dient der Hang selbst als Bremse oder es stehen große Pfeilfänge hinter den Zielen. Jeder Schütze wartet bis auch der letzte aus seiner Gruppe geschossen hat, bevor es weitergeht.

Der Parcours war lange Zeit kaum zu betreten; abgestorbene Bäume und heruntergefallene Äste hatten das Gelände hinter der normalen Bogenbahn zum Sicherheitsrisiko werden lassen. Die Gemeinde hatte dafür gesorgt, dass die Bäume gefällt wurden und der Verein hatte Pfade angelegt und die Hindernisse aufgebaut.

Doch das war nicht das Einzige, was der Verein in die Hand genommen hat. Seit Februar wird gewerkelt. Die aus den 80er-Jahren stammende Vereinshütte wurde teilweise abgerissen und bekam ein neues Vordach. Die Vorsitzende Ute Schramm setzt bei den Falken auf die Vielfältigkeit und auf die Gemeinsamkeiten ihres Sportes. „Wir haben hier sowohl leistungsorientierte Turniergänger als auch reine Hobbyschützen, Parcours-Gänger und reine Zielscheibenschützen. Dazu kommen noch die verschiedenen Bogentypen wie Langbogen, Recurve oder Compound.“

Was als Zuschauer so leicht und einfach aussieht, ist in Wahrheit eine hohe Anforderung an Konzentration und Muskelspannung. Bogenschießen, bei dem die Sehne je nach Bogentyp mit bis zu 40 bis 50 Pfund an drei Fingern zieht, gilt als Mentalsport. Ruhe, Konzentration und Kraft gleichmäßig über 60 oder 80 Schuss aufrecht zu erhalten, gelingt nicht immer. Wer sich für den Bogensport interessiert, kann den Verein per E-Mail an info[at]falkeoberrodenbach[dot]de kontaktieren.
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