PoWi-Leistungskurs der Heinrich-Mann-Schule besuchten die Deutsche Bundebank Schüler lernen auch Bedeutung des Leitzinses kennen

Bei einem Vortrag und einem Workshop lernten Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Politik und Wirtschaft der Dietzenbacher Heinrich-Mann-Schule die Arbeitsweise der Deutschen Bundesbank in Frankfurt kennen. Foto: p

Dietzenbach (red) – im Zuge der Abiturvorbereitung hat der aktuelle Leistungskurs Politik und Wirtschaft (PoWi) der Jahrgangsstufe Q3 der Dietzenbacher Heinrich-Mann-Schule an einem Workshop zum Thema „Geldpolitik im Euroraum“ bei der Deutschen Bundesbank in den Räumen der Hauptverwaltung an der Taunusanlage in Frankfurt teilgenommen. Den Angaben zufolge lernten die Schüler in einem sehr informativen und interaktiven Vortrag die Bedeutung des Leitzinses sowie die Rolle des EZB-Rats ebenso kennen wie die Funktionen von Zentral- und Geschäftsbanken, Voraussetzungen für eine erfolgreiche Geldpolitik (Ziele, Analysemechanismen sowie Instrumente der Analyse), die Auswirkungen von Inflation und Deflation auf Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. In einem sich anschließenden Workshop schlüpften die Schüler in die Rolle des EZB-Rats und sollten anhand von Originaldaten Entscheidungen für den Leitzins treffen. Hier spielten unter anderem Daten wie die aktuelle Inflationsrate, Arbeitslosenquote oder der ifo-Geschäftsklima-Index eine entscheidende Rolle. Die jeweiligen Analyseentscheidungen wurden im Plenum dargestellt und diskutiert.

In dem Gebäude der ehemaligen Reichsbankhauptstelle existiert noch heute der ‚Notenbanksaal‘, der von 1948-1957 der Bank deutscher Länder (BdL) als Sitzungssaal diente. Hier tagte an einem wuchtigen Konferenztisch der Zentralbankrat, das oberste politische Gremium der Bank. Mit seiner Entscheidung stellte der Rat die Weichen, die die D-Mark zu einer stabilen Währung machten, die im In- und Ausland hohes Ansehen genoss. Diesen historischen Ort konnte die Schülergruppe besichtigen wie auch die Kunstwerke zu Goethes ‚Faust. Der Tragödie zweiter Teil‘. Goethe hat sich in seinem Werk intensiv mit volkswirtschaftlichen Themen beschäftigt. Im zweiten Teil der Tragödie verlässt Faust die „kleine Welt“ des Privaten und betritt die „große Welt“ des öffentlichen Lebens. Faust und Mephistopheles wirken am Hof des Kaisers; im Gewand eines Narren rät Mephistopheles dem Kaiser, Papiergeld auszugeben. Mit dieser Neuerung, die in gleichsam alchemistischer Manier Geld aus dem Nichts schafft, soll die finanzielle Not im Reich behoben werden. Heutzutage sind die Zentralbanken für die Geldschöpfung der Banken und deren Kontrolle verantwortlich.

Insgesamt war es für alle Beteiligten eine sehr lehrreiche und abwechslungsreiche Exkursion in die Finanzmetropole Frankfurt.