Ein Handschlag zwischen dem Meister (Tim Westerwald) und Krabat (Jannis Zeiger) besiegelt auch dessen Schicksal. Nicht nur eine Müllerlehre wartet auf den Burschen, sondern auch schwarze Magie. „Wer viel fragt, der viel irrt“, versucht der Meister die Neugier seines neuen Lehrlings zu bändigen. Doch Krabat stellt seine Fragen - auch wenn das für ihn gefährlich ist. „Ihr schwitzt nicht und werdet nicht müde. Warum geht es euch allen so gut beim arbeiten?“, will er von den Gesellen wissen. Doch die Antwort treibt ihn nur weiter hinein in das mystische Geschehen. Es geht um Freundschaft, um Mut und Vertrauen. Letzteres bekommt er nur vom Altgesellen Tonda (Charly Kreuchauff) entgegen gebracht. „Das Stück ist so facettenreich wie das Leben selbst“, sagt Christiane Kreuchauff.
Hufgetrappel und das Ankommen einer Kutsche sind in jeder Neujahrsnacht die Zeichen für das schaurige Geheimnis der Mühle. Als Krabat eben in dieser Nacht im für ihn verbotenen Teil des alten Gebäudes Knochen und Zähne anstatt der üblichen Getreidekörner findet, nimmt das Mysterium seinen Lauf. Auch die Liebe findet ihren Weg in die Geschichte. Aber davon dürfe der Meister nie etwas erfahren, wird Krabat gewarnt.
Die Schauspieler nutzen nicht alleine die Bühne für ihre Szenische Umsetzung der Geschichte aus der Lausitz. Viel mehr finden zauberhafte Verwandlungen immer wieder inmitten der Zuschauerreihen statt, die sich dank dem Wortwitz und der Spielfreude des Ensembles trotz der Ernsthaftigkeit des Stücks immer wieder zum Lachen bringen lassen. „Ich ziehe meinen Hut vor den Akteuren. Da werden große Rollen toll gespielt“, lobt Besucherin Barbara Porte, die die Geschichte bereits als Film kennt. „Beeindruckend, wie sie es schaffen, mit einem so minimalistischem Bühnenbild eine so maximale Szenenwirkung zu erreichen“, fügt Zuschauer Uwe Schmedemann hinzu. Am Ende wird dem zum Gesellen herangewachsenen Krabat die Liebe beinahe zum Verhängnis und rettet ihm zum Schluss doch das Leben. Weitere Vorstellungen im Thesa sind am Freitag, 7. ud Samstag, 8. September, jeweils ab 20 Uhr sowie am Sonntag, 9 September, ab 18 Uhr. Einlass jeweils 90 Minuten vorher. Karten gibt es bei Schreibwaren Müller, Bahnhofstraße 22, Telefon 06074 304807 oder online ohne Aufpreis auf thesa.de.