Kultkomödie „Sonny Boys“ auf der Bühne im „Thesa“ Wenn es beim Doktor-Sketch zur Eskalation kommt

Mit der Kultkomödie „Sonny Boys“, bringt das Ensemble des „Theater Schöne Aussichten“ in der Schäfergasse 22 in Dietzenbach einen der großen Theaterklassiker auf die Bühne. In den Hauptrollen agieren Reiner Wagner und Karl-Heinz Lehr. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Mit der Kultkomödie „Sonny Boys“, bringt das Ensemble des „Theaters Schöne Aussichten“ (Thesa) in der Schäfergasse 22 in Dietzenbach einen der großen Theaterklassiker auf die Bühne. Dass Stück, das aus der Feder des Erfolgsautors Neil Simon stammt, wurde ab 1972 viele Jahre am Broadway in New York gespielt. Es war so erfolgreich, dass es 1975 unter dem Titel „Sunny Boys“ mit Walter Matthau und George Burns verfilmt wurde. Ein Remake des Films wurde 1995 unter dem Titel „Sonny Boys“ mit Woody Allen und Peter Falk gedreht.

„Ich bin ein großer Fan von Walter Matthau“, gesteht Hauptdarsteller und Theaterregisseur Reiner Wagner. Er erzählt, dass er den Film „Sunny Boys“ sehr gut findet und deshalb war es sein Herzenswunsch, dass Stück einmal selbst im Thesa zu spielen. Die Textfassung ist sehr an das Original angelegt. Die Handlung spielt in New York. Der in die Jahre gekommene Schauspieler Willie Clark (gespielt von Reiner Wagner) hält sich mit kleinen Rollen über Wasser, die ihm sein Manager und Neffe Ben Silverman (gespielt von Frank Hilsamer) kostenfrei vermittelt. Willie ist ein impulsiver Charakter und macht es seinen Mitmenschen mit seiner cholerischen Art nicht gerade leicht. So stand er jahrelang mit seinem Partner Al Lewis (gespielt von Karl-Heinz Lehr) erfolgreich auf der Bühne, doch die beiden haben sich im Streit getrennt und seitdem nicht mehr mit einander gesprochen. Im Gegensatz zu Willie ist Al ein ruhiger und besonnener Zeitgenosse, was Willie immer wieder auf die Palme bringt. Jetzt will ein Fernsehsender die alten Stars mit ihrem berühmten Doktorsketch wieder engagieren. Als Willies Neffe Ben deshalb ein Treffen zwischen Willie und Al arrangiert, kommt es erneut zum Streit. Letzten Endes gelingt es Ben jedoch, die beiden Streithähne für den Sketch wieder zusammen zu bringen, auch wenn sich die Zusammenarbeit ebenso schwierig gestaltet wie damals zu ihren glorreichen Zeiten.
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Die Premiere sollte eigentlich am 19. Mai stattfinden, musste jedoch krankheitsbedingt auf den 25. Mai verschoben werden. Das Thesa jedenfalls war bis auf den letzten Platz besetzt und so stand einer erfolgreichen Erstaufführung nichts im Weg. „Das Stück ist sehr anspruchsvoll“, erzählte Lehr vor Beginn der Aufführung. „Wir mussten oft proben, denn das Stück ist lang und es enthält sehr viel Text.“ Doch der Aufwand hat sich gelohnt, denn die beiden unterschiedlichen Charaktere werden von Wagner und Lehr sehr überzeugend und erfrischend gespielt. Wer die beiden Schauspieler kennt weiß, dass die Rollen ihnen „wie auf den Leib geschrieben“ sind. Auf der einen Seite der impulsive Willie, auf der anderen Seite der besonne Al. Gerade der erste Teil, in dem die beiden Schauspieler den Doktorsketch proben, gestaltet sich kurzweilig und gespickt mit vielen lustigen Szenen. Besonders die prägnanten, wie diejenige, in der Al seinen Partner Willie immer wieder mit dem Zeigefinger auf die Brust pikst, brachten das Publikum immer wieder zum lauthals Lachen. Aber auch das „Poch Poch Poch“, mit dem Willie Al auffordert an die Tür zu klopfen kommt bei den Zuschauern sehr gut an. So sah man in der Pause und am Ende des Stücks nur fröhliche Gesichter. „Wir sind mit der Premiere zufrieden“, sagte Wagner. „Das Stück ist doch sehr umfangreich, denn es enthält sehr viel Text.“ „Entsprechend aufwändig waren die Vorbereitungen und die Proben“, so Wagner. In den weiteren Rollen spielten Martina Brandtner (Krankenschwester), Reinhard Brandtner (Regieassistent), Charlotte Kreuchauff (Arztassistentin) sowie Lena Hinrichsen (Regiesseurin). Als Souffleuse und gute Stütze agierte Christiane Kreuchauff.

Wer das Stück sehen möchte, hat noch am Freitag, 8. Juni, ab 20 Uhr, am Samstag. 9. Juni, ab 20 Uhr und am Sonntag, 10. Juni ab 10.30 Uhr dazu im „Thesa“ Gelegenheit. Weitere Informationen gibt es im Internet unter Theater-Schoene-Aussichten.de