Trio Insoulin begeistert im Dietzenbacher Capitol Trio bietet zwei Stunden geballte musikalische Power

Mit Sängerin Kerstin Pfau (Rodgau Monotones), Drummerin Carmen Knöll (Can-Gurus) und Gitarrist Gerd Knebel (Badesalz, Flatsch) standen unlängst drei großartige Musiker auf der Bühne im Dietzenbacher Capitol am Europaplatz. Foto:Wittekopf

Dietzenbach (bw) – In Sängerin Kerstin Pfau (Rodgau Monotones), Drummerin Carmen Knöll (Can-Gurus) und Gitarrist Gerd Knebel (Badesalz, Flatsch) standen unlängst drei großartige Musiker auf der Bühne im Dietzenbacher Capitol am Europaplatz.

„Vor zwei Jahren hat sich das Trio durch Zufall gefunden“ erzählte Kerstin Pfau.„Gerd hat angerufen und gefragt, ob wir mal eine Session machen wollen“. Die Besetzung für das Schlagzeug war auch schnell gefunden: Ein Anruf bei Carmen, eine Probe und die Gruppe stand fest. Der Name kam auch plötzlich auf: Aus dem Musikstil Soul entsteht das Wortspiel „In-Soul-In“ oder eben „Insoulin“. „Uns macht das Proben richtig Spaß, wir haben keinen Druck und wollen auch keine große Sache daraus machen“, erklärte Pfau. Ab und zu ein Auftritt ist dann aber doch drin. Jetzt standen sie im Capitol auf der Aktionsbühne. Der Andrang war riesig, die Restkarten an der Abendkasse waren schnell vergriffen. Für die Nachzügler wurden weitere Stühle gestellt, damit auch sie die Show genießen konnten.

Als erster erschien Gerd Knebel auf der Bühne. „Seit ihr gut drauf“, fragte er das Publikum und nahm seine Gitarre in die Hand. Während er die ersten Takte spielte, kam Carmen Knöll mit dem Eggshaker in der Hand auf die Bühne und setzte sich an ihr Schlagzeug.

Und letztlich betrat Kerstin Pfau die Bühne, jeder Musiker wurde natürlich gebührend mit Applaus empfangen.

Die Zuschauer erlebten zwei Stunden geballte musikalische Power, denn schließlich standen da jahrzehntelange Erfahrungen auf den Brettern. Als Trio „Insoulin“ verfügen sie über ein breites Spektrum von deutsch- und englischsprachigen Titeln vorwiegend aus dem Bereich Soul und Rock. Mehr als 20 ihrer Lieblingsnummern hatten sie den Fans als Geschenk mitgebracht. Das Markenzeichen und musikalische Credo der Gruppe ist, dass sie die Titel immer wieder neu interpretieren, ihnen bei jedem Auftritt neues Leben einhauchen.

„Wir covern nicht einfach, sondern die Lieder sollen wirklich komplett neu klingen“, sagte Kedrstin Pfau. Das hörte man dann auch am Michael Jackson Medley. Mit Nostalgie haben ihre Konzerte deshalb wenig zu tun. Ein anderer Rhythmus, eine andere Stimme, eine andere Gesangsart und schon klingt das Lied vollständig neu. Nur der Text, den der Zuhörer wahrnimmt, erinnert daran, dass die Gruppe eben „Beat It“ spielt. Die eigenen Lieder wie „Politik gehört nicht in die Pop-Musik“ oder „Männer über 40 werden immer milder, Frauen über 40 immer wilder“, stammen alle aus der Feder von Knebel. Neben „Ü 40“, dass von den Rabenvätern erzählt spielten sie eine Reihe weiterer sozialkritischer deutscher Songs.

Richtig rockig wurde es bei „Seifeschälsche“, dass an Janis Joplin „Mercedes Benz“ angelehnt ist. Das Stück, dass von der Autofrontscheibensofortreparatur handelt, kam beim Publikum besonders gut an und erntete viel Applaus, zumal die Zuschauer den Refrain auch lautstark mitsangen. „Gerd kam in die Probe, gab mir die Reklame und meinte, ich möchte das einfach mal singen“, sagte Pfau. Dann hat sie also „Carglas repariert, Carglas tauscht aus“ gesungen. Daraus ist dann sehr schnell ein hipper Song entstanden. Überhaupt verfügt Frontfrau Kerstin Pfau über eine fantastische Stimme, die unter die Haut geht. Für den richtigen Takt und das Kribbeln im Bauch ist Schlagzeugerin Knöll zuständig. Dass auch sie über eine herausragende Stimme verfügt, zeigte sie in ihrem Gesangssolo „Lovesong“ von The Cure. So geriet jeder Song zu einem kleinen Juwel.