Am letzten Tag des insgesamt einwöchigen Programms präsentierte die Gruppe ihren Verwandten und Familien die Unternehmungen in Filmen, Collagen und Geschichten.
„Corona hat Kinder überfordert“, weiß Artur Khachaturyan, sie litten unter der Pandemie und trugen Angststörungen davon, beobachtete der Lehrer. „Sie durften nicht mehr in die Schule, nicht mehr mit ihren Freunden spielen und alles war nur noch mit Abstand oder online erlaubt.“ Viele Schülerinnen und Schüler konnten das alles nicht verstehen, blickt der Sprecher zurück.
Jetzt sei einiges wieder eingeschränkt möglich, „doch statt erleichterte und tobende Klassen auf dem Schulhof, leiden viele Kids unter Hemmungen, Angstzuständen oder Auswirkungen fehlender Bewegung“.
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Genau da sollte der Talent-Campus ansetzen und dem Nachwuchs Fähigkeiten mitgeben, um wieder ins Gleichgewicht zu finden. Yoga, zum Beispiel: Marua Imani vermittelte die entspannenden Techniken, und der Kreis übte konzentriert die Bewegungen.
Spaß ohne Leistungsdruck und eine Bereicherung für Körper und Geist gewannen die Beteiligten auch im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt. Unter Anleitung produzierten sie mit Stoff-Gesichtern einen witzigen Animationsstreifen. In der Alten Oper durften sie in Kostüme schlüpfen und lernten, sich bewusst zu bewegen. Die kleinen Künstlerinnen und Künstler malten „Seelenvögel“ aus und beklebten die Figuren, bildeten so ihre Gefühle ab. Typische Gerichte aus heimischen Zutaten wie Grüne Soße bereiteten Groß und Klein gemeinsam zu. Dabei erfuhren sie, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist.
Alle Aktivitäten notierten die Kinder in Tagebucheinträgen, die sie bei der Abschlussfeier im Saal vortragen. Manche erläutern ihre kreativen Werke dem Publikum in freier Rede. „Auf diese Weise lernen die Kinder, sich auf spielerische Art auszudrücken und erweitern ihren Wortschatz“, begründet Khachaturyan die Aufgabe. „Ziel des Talent-Campus ist es, neben der kulturellen Förderung die Kenntnisse der deutschen Sprache zu verbessern.“
Die Teilnehmer erhalten zum Abschied Urkunden, Bücher und eine Graskopf-Puppe. Das Betreuerteam mit Ayse Özer-Demir, Artur Khachaturyan, Ganimete Dauti, Asmae El Hadouchi und Imran Khan sowie Marua Imani bekommt ebenfalls Präsente. Unterstützt wurde die 8. Ausgabe des Talent-Campus vom Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, von Stadt und Volkshochschule Dietzenbach. Zu den Osterferien soll der 9. Campus starten.
VON MICHAEL PROCHNOW