Frank Hilsamer nimmt Gäste mit auf Reise durch Geschichten, die sein Leben geschrieben hat Warum unter Wasser alles ein bisschen anders ist

Unter Wasser sei alles ein bisschen anders, erklärte Frank Hilsamer zu Beginn seiner Soloshow „Frank Solo - Der letzte Glücksritter“. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Unter Wasser sei alles ein bisschen anders, erklärte Frank Hilsamer zu Beginn seiner Soloshow „Frank Solo - Der letzte Glücksritter“.

Anfänglich in eine Tauchausrüstung gehüllt, mit Bühnennebel und blauer Beleuchtung theatralisch in Szene gesetzt und von dramatischer Musik aus einem fernen Imperium begleitet, nahm der Animateur und Tauchlehrer seine Gäste im Theater Schöne Aussichten mit auf eine bunte Reise durch Geschichten, die sein Leben schrieb. Den 78 Prozent Stickstoff in der Pressluftflasche sei es geschuldet, dass es ab 30 Meter schon mal zum Tiefenrausch kommen könne. „Dann wird man Ruck Zuck ein bisschen lustig“, erklärte der 47-Jjährige. Bei ihm habe die Stickstoffnarkose dazu geführt, dass ihm ein Ferrari entgegen gekommen sei - 38 Meter unter der Meeresoberfläche. „Aber anstatt logisch zu sagen, dass unter Wasser keine Ferraris fahren, habe ich mich gefragt, warum der Depp noch Lichthupe gibt.“ Die in allerlei Irrwitzigkeiten verpackten Erfahrungen aus vielen Jahren mit Cluburlaubern waren mit einleuchtenden Erklärungen gespickt. Zum Beispiel die, dass Licht schneller sei als der Schall. „Das ist der Grund dafür, dass manche Leute intelligent wirken bevor sie sprechen.“ Den Tauchschüler, der das in die Tauchmaske eindringende Wasser mit der Nase weggeschnieft hat, anstatt es raus zu pressen, stellte Hilsamer als leuchtendes Beispiel dar.

Man könne die Meere auch nicht miteinander vergleichen.

„Während einem im Atlantik, um die Kapverdischen Inseln herum, viele Bullenhaie begegnen, sind es im Mittelmeer vor Mallorca eher betrunkene Engländer.“ Insgesamt sei Tauchen aber toll - ein bisschen wie Sex. „Beim ersten Mal ist man sehr nervös, mit vielen unterschiedlichen Partnern lernt man neue Techniken und mit wachsender Erfahrung kann man länger und tiefer.“ Wer an Sex Freude habe, habe also auch beim Tauchen Spaß, zeigte sich der Bühnenakteur überzeugt.

Sein Soloprogramm füllte er auch mit viel Musik. Ein fast echter Elvis Presley teilte sich die Bühne mit Udo Lindenberg, der unter anderem mit den Textzeilen „Du bist alles für mich, denn ich liebe nur Dich, Michaela“, von Bata Illic aufzeigte, was vielleicht gewesen wäre wenn er in den 70er Jahren eben nicht zum Panikrocker avanciert wäre. Beim Lindenberg Lied „Cello“ überraschte der Künstler sein Publikum mit der Cellistin Martina Rühmkorff als musikalische Begleitung. „Sein Musiktalent hat er heute bestens bewiesen“, sagte Besucherin Conny Rühl. Mit dem Lied „Hands Up“ hatte der Animateur leichtes Spiel, nahezu alle Hände seiner Gäste zum Clubtanz in die Luft zu bekommen. Bei so vielen Musikwünschen, die man als Club-DJ zu hören bekomme, lerne man irgendwann zu ignorieren, erklärte er. „Und ignorieren konnte ich so gut, dass die Gäste irgendwann dachten, sie wären Baumarktkunden.“ Zwischen - dafür bist Du noch zu jung und dafür bist Du schon zu alt - gab es so manche Nebenwirkung der Animation zu berichten. Ob Taucher oder Cluburlauber, es dürfte jeder seinen Blick in den gesellschaftlichen Spiegel geworfen haben, und mit Tipps wie: „Ist am Meer die Fahne rot, geh nicht rein, sonst bist Du tot“ haben wohl alle etwas zum Nachdenken mitgenommen. „Nicht einfach nur Erzählungen, sondern wunderbar witzig erzählte Erfahrungen“, resümierte Besucher Reinhard Brandtner. „Das war grandios“, freute sich Conny Rühl zum Schluss, „so funktioniert Cluburlaub, das hat er voll auf den Punkt gebracht“.