Unterhaltsamer Mix beim Neujahrsempfang der Stadt Dietzenbach im Capitol Worte zum Nachdenken und Handeln

Musikalische Familie: Mutter Nami Ejiri (von links) spielte mit ihren Töchtern Miyoko-Claire und Ayumi-Sophie Jung beim Neujahrsempfang der Stadt Duietzenbach, der wieder im Capitolam Europaplatz stattfand. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (ron) – Es ist Tradition, dass die Kreisstadt ihre Bürger ins Capitol zum Neujahrsempfang bittet. Der Mix aus Schaulaufen, Preisverleihung, Musik, Rück- und Ausblick lockt jedes Jahr etliche Dietzenbacher unter die markante Kuppel. Bereits am Eingang sehen die Besucher die Vorboten des doppelten Jubiläums. Ein Stand mit allerhand Artikeln – vom Schreibblock bis zum „Stadtsäckel“ für Einkäufe – macht deutlich: 2020 ist nicht irgendein Jahr. Es gilt, 800 Jahre Dietzenbach und 50 Jahre Stadtrechte gebührend zu feiern.

Stadtverordnetenvorsteherin Christel Germer übernimmt die Begrüßung der Ehrengäste und gibt den Zuhörern noch „Worte zum Nachdenken und Handeln“ mit auf den Weg. „Große globale Probleme fordern uns heraus.“ Klimaschutz werde die Politik massiv bestimmen, „wie dringend es ist, hat der Hagelsturm am 18. August gezeigt“, erinnert Germer. Umso mehr gelte ihr Dank allen Helfern. Die „erste Bürgerin“ der Kreisstadt schaut ebenso wie Bürgermeister Jürgen Rogg aufs doppelte Jubiläum: „Auch wenn beide Geburtstage unser Budget ein wenig belasten, bekommen wir wohl auch einige Geschenke“, scherzt Germer.

Bürgermeister Rogg nimmt in seiner Ansprache die Neuroplastizität – also die Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern – als Impuls, auf das Jubiläumsjahr hinzuweisen: „Die Mehrheit der Menschen in Dietzenbach wollte sich wohl auch verändern und konnte sich anpassen – sonst wäre Dietzenbach nicht da, wo es heute ist.“ Rogg resümiert die Weltpolitik, warnt vor nationalistischen sowie rechtspopulistischen Parteien und ruft zu umweltbewusstem Leben auf. Für die Kreisstadt zieht der Rathauschef eine positive Bilanz, sowohl wirtschaftlich als auch wohnraumbezogen, kündigt aber unvermeidbare Steuererhöhungen an.

Traditionell beendet Rogg seine Ansprache mit dem Charlie-Chaplin-Zitat: „Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag!“

Für hervorragende musikalische Unterhaltung sorgt Pianistin Nami Ejiri mit ihren beiden Töchtern, der sechsjährigen Miyoko-Claire Jung am Cello und der neun Jahre alten Ayumi-Sophie an der Violine. Mit insgesamt vier Stücken von Vivaldi, Chopin, Dvorak und Novacek begeistern die Ausnahmetalente die Zuhörer und demonstrieren, warum sie schon in jungen Jahren etliche Auszeichnungen eingeheimst haben.

Tradition hat der Besuch der Sternsinger, in diesem Jahr erstmals offiziell ökumenisch, wie St.-Martin-Gemeindepfarrer Stefan Barton betont.

Nach den Gesangseinlagen sammeln die jungen Christen in diesem Jahr unter dem Motto „Frieden! Im Libanon und weltweit“. Wie gewohnt endet der Neujahrsempfang mit dem gemeinsamen Singen der National- und der Europahymne.

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