Rassegeflügelausstellung des GZV Dietzenbach Züchter machen sich Sorgen um Zukunft ihres Hobbys

Von den Preisrichtern Kurt Filipp, Ellen Schmitt, Werner Vogel und Ronald Bube (von links) wurden Hühner und Tauben unlängst bei der Ausstellung des Geflügelzuchtvereins begutachtet. Foto: Kammermeier

Dietzenbach (tsk) – Wenn die alljährliche Rassegeflügelausstellung beim Dietzenbacher Geflügelzuchtverein (GZV) stattfindet, sind vor der Prämierung der Hühner, Zwerghühner und Tauben frühmorgens ab sieben Uhr bis um die Mittagszeit zumeist vier Preisrichter im Einsatz, um die Tiere sachkundig nach vorgegebenen Kriterien zu begutachten.

Ronald Bube, Vorsitzender der Preisrichter-Vereinigung Hessen-Nassau, der zusammen mit Kurt Filipp, Ellen Schmitt und Werner Vogel die Auszeichnungen bei der jüngsten Ausstellung vergab, ist seit 1998 Preisrichter.

Er stammt aus der Nähe von Büdingen und züchtet selbst Rassetauben. Über seinen Vater kam er zur Taubenzucht und ist in der Saison von Oktober bis Ende Januar als Preisrichter an nahezu jedem Wochenende unterwegs - und das bundesweit. Ein dreijähriger Ausbildungslehrgang nebst Prüfung sei Voraussetzung für das Amt, erklärt er. Bube züchtet Lütticher Barbet und Marchenerokröpfer. Die „Liebe zum Tier“ sei der Motor für dieses Steckenpferd. Mit Sorge beobachtet er allerdings die Entwicklung in der Hobby-Geflügelzucht. Die Umstände, in die sich die Gesellschaft entwickelt habe, mache es immer schwieriger, solch einem Hobby überhaupt nachzugehen. Wo in einem Wohngebiet könne man heute noch so ohne weiteres Hühner und Hähne, die ja bekanntlich krähen, halten? Überdies komme kaum noch junger Nachwuchs nach, sodass viele kleinere Vereine deswegen dicht machen würden.

Durch das Vereinssterben würden die Wege für die Preisrichter zudem zwangsläufig immer weiter. Er wissen natürlich, dass diese Nachwuchssorgen auch Vereine mit anderen Hobbys betreffen, so der Preisrichter.

In der Ausstellungshalle des GZV wurden am Samstag und Sonntag überwiegend Tiere des Jahrgangs 2017 ausgestellt. Erneut waren Aussteller aus dem Kreisverband Offenbach mit von der Partie. Bei einem Tag der offenen Tür konnte man sich über die Rassegeflügelzucht als Hobby informieren.

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