Bei Fastnachtssitzung reiht sich ein Höhepunkt an den nächsten Bimmbären in Bestform

Die Prinzengarde tanzt ihre Polka: Die jungen Frauen begeistern das Publikum im Bürgerhaus mit einem sportlichen Auftritt.

Dreieich – Als sich am Ende die großen Netze an der Decke des Bürgerhauses Sprendlingen öffnen und der Luftballonregen auf die etwa 250 Gäste niedergeht, sind Besucher und Aktive mehr als glücklich. Fast fünf Stunden närrischen Spaß mit vielen Höhepunkten haben die Besucher der Karnevalssitzung des TSC Bimmbär erlebt.

Für die Karnevalisten ist es ein fulminanter Neustart nach der Corona-Pause. Bei den Bimmbären ist es besonders aufregend – stellen sie mit Prinzessin Alexandra und Prinz Sebastian doch das Prinzenpaar der Stadt. Die Tollitäten tanzen nach dem Luftballonregen bei der großen Polonaise durch den Saal strahlend vorneweg – direkt in die Sektbar, in der die Party weitergeht. Bei der großen Show haben die Garden einen besonderen Stellenwert. Schließlich sind die Bimmbären ein Tanzsportclub. Schon die Jüngsten, die Superminis, sind einfach nur niedlich anzuschauen, wenn die gerade einmal drei Jahre alten Mädchen ihre Choreografie tanzen. Die Minigarde glänzt mit gleich drei Auftritten – mit Marsch, Jazztanz und Freestyle – und die drei Solistinnen Mona Sandmann, Isabella Rießbeck und Moja Hedermann zeigen Ausschnitte aus ihren Tänzen mit vielen akrobatischen Elementen inklusive Überschlägen. Auf hohem Niveau ist auch die Prinzengarde unterwegs. Schon für die Mischung aus Marsch und Polka gibt es Jubel, aber richtig gefeiert werden die Mädchen für ihren Showtanz.

Da tanzen eifrige Sekretärinnen durch den Büro-Alltag mit einem ganz üblen Chef. Bei den spektakulären Hebefiguren tobt die Halle. Gleich zu Beginn der Show nutzt Sitzungspräsident Markus Schütze den Besuch von Bürgermeister Martin Burlon, um ihm eine Botschaft mitzugeben: „Eins muss ich jetzt aber noch sage, in de Stadt, die bunte Dippe, des is a wahre Plage. Herr Bürgermeister, nimm’s mir nicht übel, die sinn potthässlich, die komische Kübel.“
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Schütze und der stellvertretende Vorsitzende der Bimmbären, Michael Laudert, machen nach zwei Jahren Bühnenpause auf betont nervös. Sie einigen sich sicherheitshalber auf ein Codewort zur Flucht: „Gurkensalat“, falls die Show ganz schief laufen sollte.

Laudert verwendet den Code mehrfach – bleibt in seinem aparten weißen Unterhemd dennoch tapfer in der Bütt. Gemeinsam mit Irene Weißenborn spielt er ein Ehepaar und als unnützer Ehemann will er zur „Singstund“. Die beiden liefern sich einen großartigen Schlagabtausch, verlassen in Interaktion mit dem Publikum aber ihren eigentlichen Pfad immer wieder und so dauert der Büttenauftritt nahezu eine halbe Stunde – die Besucher feiern die beiden Urgesteine der Bimmbär-Fastnacht frenetisch.

Hofmarschall Sascha Becker lässt die Zuschauer hinter die Kulissen der Dreieicher Tollitäten blicken. Sein Bedauern darüber, dass er selbst nicht die Prinzessin sein darf, sorgt für Gelächter im Saal. Aber das „Hochdienen“ als Hofmarschall erledigt er jetzt gewissenhaft und plaudert ein paar Interna aus. Beispielsweise, wie schwer es war, einen Prinzen zu finden. Prinz Sebastian ließ sich offensichtlich ein bisschen bitten. Nach zwei Jahren Pause sind ein paar Ehrungen des Vereins aufgelaufen: Für 44 Jahre aktive Mitgliedschaft bekommen Herbert Weißenborn, Hans-Jürgen Otto, Maria Zimbrich, Ruth Becker und Jürgen Friedrich Urkunden, Sitzungspräsident Markus Schütze und Bürgermeister Martin Burlon sind elf Jahre im Verein. Prinz Sebastian Friedrich ist seit 35 Jahren aktiv, seine Schwester Bianca Hänsel schon seit 40 Jahren. Sie bekommt den Titel „Kommandeuse aller Garden“ von ihrer Mutter Elfriede Friedrich verliehen.