Üben fürs Bewerbungsgespräch Dreieicher Weibelfeldschule wird zur Ausbildungsmesse

Einmal im Jahr verwandelt sich die Weibelfeldschule in Dreieich in die größte Ausbildungsmesse im Westkreis Offenbach.  Foto: col

Dreieich (col) – Auf den Fluren und in den Gängen war an diesem Vormittag noch mehr los als an einem normalen Schultag. Einmal im Jahr verwandelt sich die Weibelfeldschule in die größte Ausbildungsmesse im Westkreis Offenbach.
 

Rund 3.000 Schüler aus den weiterführenden Schulen der Umgebung liefen von Messestand zu Messestand, informierten sich über die unterschiedlichsten Ausbildungsberufe, lauschten den Vorträgen der Universitäten über die unterschiedlichsten Studiengänge oder fragten die Unternehmen nach Praktikumsplätzen. Die 19. Ausbildungsmesse an der Dreieicher Gesamtschule war wieder ein voller Erfolg.

Für Sevdenur Özgün war der Auftritt an dem Messestand der Firma Merck ein bisschen wie nach Hause kommen: Die 20 Jahre alte Auszubildende im ersten Lehrjahr war selbst acht Jahre lang Schülerin der Dreieicher Gesamtschule. Nach ihrem Abitur 2015 begann sie die Ausbildung bei dem Darmstädter Chemie und Pharmakonzern als Kauffrau für Büromanagement. „Ich habe damals lange überlegt, ob ich lieber studiere oder eine Ausbildung beginne. Ich bereue diesen Schritt kein bisschen und kann ja nach zwei Jahren Ausbildung auch noch ein duales Studium bei Merck hinten dran hängen.“ Am Freitagvormittag stand sie in dem Messegewühl der Schule und beriet die Jugendlichen die sich ebenfalls für das Unternehmen interessieren. „Die Chance hier dabei zu sein, habe ich natürlich gleich ergriffen und schon viele bekannte Gesichter getroffen. Viele Lehrer waren auch schon bei mir und ich habe mich echt gefreut sie wieder zu sehen.“ Sevdenur gab den Interessenten die Flyer für den Schnuppertag bei Merck mit, informierte über die unterschiedlichen Ausbildungszweige und informierte über die Möglichkeiten der Praktika bei dem großen Konzern.

„Das ist eine hervorragende Probe"

Insgesamt 90 Firmen, Betriebe, Institutionen, Berufsakademien, Fachhochschulen, Universitäten und Hochschulen informierten die Schüler aus dem Westkreis Offenbach über ihr Ausbildungsangebot in rund 400 Berufen und Studiengängen. Wie schon in den vergangenen Jahren hatten die Jugendlichen auch die Gelegenheit, sich für ein Bewerbungsgespräch bei den Personalchefs großer Firmen anzumelden. Für das simulierte Gespräch gab es ein Feedback und auch die eingereichten Bewerbungsunterlagen wurden gesichtet. „Das ist eine hervorragende Probe für die Schüler und es hat sich auch schon manch ein echter Ausbildungsplatz aus so einem Gespräch ergeben“, weiß Marianne Kral, die stellvertretende Schulleiterin der Gesamtschule.

Nach all den Jahren haben die Organisatoren der Ausbildungsmesse ebenso Erfahrung wie auch die Unternehmen. Viele Messestände sind ansprechend und spannend gestaltet, so dass die Jugendlichen auch daran stehen bleiben. Wie gewohnt reichlich überlaufen sind begehrte Firmen wie Lufthansa oder auch Biotest, und auch bei der Hessischen Polizei entstehen kleine Warteschlangen. „Für mich ist es eh schon klar, ich studiere Jura - aber die Ausbildung als Pilot hätte mich auch interessiert“, erzählt Leon. Der Abiturient des Dreieichgymnasiums in Langen war spontan nach Dreieich gekommen. „Ich wollte mir noch mal anhören, was die Lufthansa für Optionen bietet. Aber ich denke, gerade im Hinblick auf die aktuelle Lage der Piloten, wird es für mich doch die Uni Frankfurt - vielleicht auch Berlin“, freut sich der junge Mann schon auf den nächsten Schritt in seiner Lebensplanung.