SITZUNG IM BÜRGERHAUS Sprendlinger Karneval Verein hat das Feiern nicht verlernt Intergalaktische Party

Strahlende Gesichter bei den Mädels der Großen Garde: Die jungen Frauen wurden auf der SKV-Sitzung für ihren Auftritt gefeiert.

Dreieich – Sitzungspräsident Ingo Claus Peter hat Sorge, dass das Publikum im Sprendlinger Bürgerhaus vergessen haben könnte, wie man so richtig Fasching feiert. Doch die Gäste des Sprendlinger Karneval Vereins (SKV) beweisen, dass dieser Gedanke völlig unbegründet ist: Das dreifache Helau kommt prompt und von der ganzen Halle mit voller Wucht. „Wir merken so richtig, wie viel Lust die Leute haben, wie sehr uns das alles die vergangenen zwei Jahre gefehlt hat“, sagt SKV-Pressewartin Angi Laudert mit glänzenden Augen.

Knapp fünf Stunden Programm liefern die Aktiven und ihre Gäste. Dabei setzt das Team rund um Ingo Claus Peter und Angi Laudert auf pure Unterhaltung. Der Musikzug der Feuerwehr Götzenhain-Offenthal unter der Leitung von Reinhard Göckes und Klaus Zimmer darf die Show eröffnen und zündet die Stimmung mit bekannten Karnevals-Hits an. Die Mini-Garde verzückt das Publikum und die Mittel- und die Große Garde führen mit dem außerirdischen Schautanz in das Motto der SKV-Kampagne „Wir reisen durch die Galaxie und feiern Fasching wie noch nie!“ ein.

Mit den Sterzbachbuben aus Langen sowie Irene Weißenborn und Meiko Laudert von den benachbarten Bimmbären mit ihrer lustigen Büttenrede „Die Singstund’“ hat der SKV unterhaltsame Gäste eingeladen, Quitschie und Muckelchen, die die erste Rakete zünden, sind die neuen SKV-Stars, die beim Kindermaskenball Premiere feiern.

So richtig außerirdisch wird es dann im zweiten Teil. Die Theatergruppe lädt zum Schlagerabend in der Galaxie ein.
 njo

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Malle war vorgestern, Kreuzfahrten waren gestern, jetzt beamen sich die Schlagerfans mit dem Raumschiff Boumboum ins Weltall. Krachend und rauchend öffnet sich die Ufo-Tür und rein geht es ins Vergnügen. Gastgeberin Angi Laudert hat’s nicht leicht mit ihren exzentrischen Besuchern: Da sind der hysterische Mickie-Krause-Fan, zwei übereifrige Influencerinnen und dann auch noch eine unnütze Azubine, die alles tut, nur nicht ihren Job.

Die große Theatertruppe der Karnevalisten drückt genau die richtigen Knöpfe. Das Publikum – viele davon in intergalaktischen Kostümen – hält es nicht lange auf den Sitzen, es feiert die Gruppe, singt mit und klatscht. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. „Die klassischen Malle-Hits kommen einfach gut an, sorgen für Laune, gerade bei dem jüngeren Publikum, das wir haben“, sagt Laudert. Schlagerstar um Schlagerstar bekommt in Sprendlingen die Bühne, spätestens beim umstrittenen Hit „Layla“ tobt der Saal.

Thomas Bärtl von der Langener Karneval Gesellschaft zählt als Silberbräutigam die schweren Zeiten einer lange Ehe auf. Als er sich nach einem Seitensprung umschaut, fällt ihm dann aber doch auf, dass seine Liebste die Beste ist. Viel Applaus bekommt die Große Garde für ihren Tanz. Anschließend wird es noch ein bisschen lauter im Bürgerhaus. Hicham El Yassini schlüpft in die Rolle von Wolfgang Petry. Mit hunderten Freundschaftsbändern am Arm rockt er die „Hölle, Hölle, Hölle, Hölle“. Einzig der angeklebte Schnauzbart will bei der schweißtreibenden Party nicht so recht halten. Zum großen Finale tanzen die Hoschebäuch auf der Bühne, das Männerballett des SKV wird frenetisch gefeiert.

„Es ist eine tolle Sause“, ist Angi Laudert mehr als zufrieden. Mit 180 verkauften Eintrittskarten haben sich die Erwartungen des SKV für die große Sitzung zwar nicht ganz erfüllt. Vor der Pandemie waren es etwa 80 Gäste mehr. Es bleiben an den Rändern und in den hinteren Reihen ein paar Plätze leer. „Glücklicherweise haben wir trotzdem einen grandiosen Abend“, ist Laudert kein bisschen traurig.  njo