Erweiterungsarbeiten haben begonnen An der Lagerlöf-Schule rollen die Bagger

Beim Vor-Ort-Termin informierten sich auch Landrat Oliver Quilling (Zweiter von links) und Bürgermeister Dieter Zimmer (Zweiter von rechts). Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Aufatmen in der Buchschlager Elternschaft: auf dem Gelände der Selma-Lagerlöf-Schule rollen endlich die Bagger. Auf dem Schulhof der Grundschule entsteht ein Gebäude für die Betreuung und zwei dringend benötigte Klassenräume. Die 160 Kinder, die derzeit in den Nachmittagsstunden betreut werden, bekommen damit endlich den dringend benötigten Raum. Für die 100 Kinder, die ein Mittagessen in der Schule zu sich nehmen, entsteht eine richtige Mensa mit moderner Küche.

Landrat Oliver Quilling, Dreieichs Bürgermeister Dieter Zimmer, Schulleiterin Marion Wagner und die Vertreterinnen des Fördervereins lauschten unlängst beim Vor-Ort-Termin den Plänen des kreiseigenen Architekten Stefan Hambach. Der Schulhof der Grundschule wird ein bisschen verkleinert, damit in Massivbauweise auf zwei Stockwerken das neue Schulhaus entstehen kann. Die neue Mensa im Untergeschoss bekommt eine große Glasfront in Richtung Schulhof, so dass die Kinder beim Mittagessen viel Licht haben. „Hier können künftig 150 Kinder in zwei Schichten essen. Das Essen wird dann auch hier an der Schule aufgewärmt, dafür wird eigens der Hausanschluss verstärkt. Denn um solch einen großen Küchenbetrieb zu gewährleisten braucht es ordentlich elektrische Power“, erläutert der Architekt.

Außerhalb der Essenszeit wird dieser Raum auch für die Schule und den Nachmittagsbetrieb nutzbar. Im hinteren Bereich kommt neben einer großen Garderobe, ein Büro für die Schulbetreuung und die sanitären Einrichtungen. Über ein Treppenhaus, und auch barrierefrei mit einem Aufzug, wird es dann ins Obergeschoss gehen. „Dort sind zwei Klassenräume in Richtung Wald geplant und vier Betreuungsräume raus auf den Schulhof“, erläutert Stefan Hambach die Details.

Dabei werde das Gebäude so offen gestaltet, dass auch der große Flur bespielt werden könne.

Auf dem Dach des Neubaus wird eine Fotovoltaik-Anlage für die Stromversorgung des Neubaus sorgen. Vermutlich wird die Anlage soviel Energie erzeugen, dass nach Aussage der Fachleute auch noch etwas ins Stromnetz eingespeist werden kann. Für die Mädchen und Jungen gibt es aber auch einen weiteren wichtigen Aspekt: der Spiel- und Bolzplatz, der jetzt für die Baustelle zu weiten Teilen verschwindet, wird im kommenden Sommer wieder als neuer Bolzplatz aufgebaut. „Für diese Aktivfläche haben wir einen modernen Spezialasphalt vorgesehen und auch die Basketballkörbe werden wieder installiert“, verspricht Hambach.

Für Oliver Quilling und Dieter Zimmer ist der gemeinsame Bau an der Selma-Lagerlöf-Schule ein Erfolgsprojekt: „Durch die Verbindung von Betreuungs- und Klassenräumen erreichen wir eine gute Verzahnung von Schule und Betreuung, die wir uns ja auch wünschen. Damit entsteht eine Win-Win-Situation für beide Partner“, sagt der Landrat.

Für Zimmer bedeutet der Beginn der Baustelle, auf der Ende Dezember schon Bodenplatte und das Erdgeschoss stehen soll, Erleichterung. Denn die Schule musste sich bisher aufgrund der begrenzten Platzkapazität mit Räumen im evangelischen Gemeindehaus und im Feuerwehrhaus behelfen. „Mit dem Neubau schaffen wir ein modernes Betreuungsangebot. Durch die steigenden Schülerzahlen wächst auch der Bedarf an Betreuungsplätzen ständig“, kennt Bürgermeister den wachsenden Bedarf der Eltern in Buchschlag. Auch die Vorsitzende des Fördervereins der Lagerlöf-Schule ist froh: „Wir haben mehr Nachfrage als wir bedienen können, derzeit sind 156 Schüler in der Betreuung. Viele Eltern wünschen sich eine Aufstockung von einem 14 Uhr Platz auf einen 15 Uhr Platz und rund zehn Kinder haben gar keinen Platz bekommen“, weiß sie um die Not der Eltern.

Bis Ende 2019 soll das neue Gebäude bezugsfertig sein.

Rund 3,1 Millionen Euro kosten die Bauarbeiten an der Dreieicher Grundschule. Die Stadt trägt mit 2,325 Millionen Euro den Löwenanteil der Kosten. Der Kreis Offenbach steuert 775.000 Euro dazu. Bis der Erweiterungsbau fertig ist, werden zwei Klassen seit nach den Sommerferien in einem Container unterrichtet. Die Kosten hierfür, in Höhe von 125.000 Euro, trägt der Kreis.