Buchschlager versorgen 180 Jahre alten Baum mit Wasser Rettungsaktion für eine altehrwürdige Buche

Sie setzen sich für die etwa 180 Jahre alte Buche ein, die arg unter der Hitze leidet: Hans-Peter Langfeldt, Maria Langfeldt-Nagel, Uwe Mertin und Wolfgang Storm (von links) versorgen den Baum mit Wasser. Bild: jost

Dreieich – Nachbarschaftshilfe für eine alte Buche in Buchschlag: Es ist ein mächtiger Baum, der am Forstweg/Ecke Zaunweg gegenüber dem Schneckenbrunnen und in der Nähe des Denkmals für die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg steht. Circa 180 Jahre alt ist die Buche, sie prägt das Bild des Stadtteils an dieser Ecke und ist offiziell ein Naturdenkmal.

Die Vorgeschichte zur Rettungsaktion: Vor sechs Jahren bescheinigte ein Gutachten, dass der Baum krank ist. Es schien das Todesurteil für die prächtige Buche zu sein, die immerhin 22,5 Meter hoch ist und deren Krone einen Durchmesser von fast 20 Metern hat. Anwohner hatten sich schon damals gegen eine Fällung ausgesprochen, eine zweite Begutachtung 2019 kam zu einem ähnlichen Urteil – wieder wurde der Baum von der Motorsäge verschont.

„Erst kürzlich war wieder ein Fachmann hier und die Untersuchung hat ergeben, dass der Baum zwar krank ist, aber nicht kränker als bei dem ersten Gutachten“, sagt Dr. Wolfgang Storm, der den Baum aus seinem Garten sehen kann. Der Riese darf also bis auf Weiteres leben. Der Baum leidet sichtbar unter der Trockenheit. „Die Blätter sind kleiner als in den Vorjahren, die Krone nicht mehr so dicht wie früher und ein paar trockene Äste haben wir auch gesehen“, Maria Langfeldt-Nagel, die aus der gegenüberliegenden Richtung auf den Baum schauen kann. Gemeinsam mit den Storms und dem direkten Nachbar Uwe Mertin wollen die Langfeldts helfen.

Rund um den Stamm und auf dem Wurzelwerk wurde ein etwa 100 Meter langer Tropfschlauch verlegt, der alle 30 Zentimeter ein Loch hat, aus dem jeweils 0,75 Kubikmeter Wasser in der Stunde laufen. „Das sind über 50 Gießkannen in der Stunde“, hat Uwe Mertin ausgerechnet. Damit das Wasser nicht sofort an der Oberfläche verdunstet, wurde der Schlauch in Rindenmulch verlegt, der angefeuchtet gut das Wasser speichert.

Eine Zeitschaltuhr regelt, dass das Wasser am späten Abend für eine Stunde läuft. Der Schlauch ist unter den Bürgersteigplatten auf das Grundstück von Uwe Mertin verlegt und dort mit einer eigenen Wasseruhr versehen. „Da wir das Gießwasser ins Grundwasser fließen lassen, müssen wir dafür kein Schmutzwasser bezahlen. Damit liegt der Kubikmeterpreis bei knapp drei Euro“, erläutert Uwe Mertin. Die Kosten dafür teilen sich die engagierten Buchschlager. Sie hoffen aber darauf, dass sie noch ein bisschen Unterstützung aus dem Stadtteil bekommen. Wer helfen möchte, die Buche zu unterstützen, kann sich bei Familie Storm melden, per E-Mail an buchenglueck-buchschlag @gmx.de.
 njo