Parkschwimmbad öffnet – allerdings vorerst nur für Vereine Schwimmer ziehen wieder ihre Bahnen

Schilder zeigen, welche Bahnen benutzt werden dürfen.

Dreieich (njo) – Olaf Blecken steht im Trainer-Shirt der SKG Sprendlingen im Parkbad. 19 Sportler ziehen im gleichmäßigen Kraul auf einer der drei abgesperrten Bahnen ihre Runden.

Der Trainer gibt nur kurze Hinweise, nach mehr als drei Monaten Pause vom Wasser sollen sich die Sportler in der vergangenen Woche erst einmal wieder einfühlen. „Wir freuen uns tierisch, dass wir endlich wieder trainieren können. Es ist vielleicht ein bisschen merkwürdig mit all den Regelungen, aber auch daran werden wir uns gewöhnen“, sagt Blecken.

Die Regeln sind klar definiert: Die Mannschaft sammelt sich mit Maske vor dem Eingang zum verabredeten Zeitpunkt, gemeinsam gehen die Sportler ins Bad. Dort ist mit Zeichen aus dem Straßenverkehr geregelt, wo ins Becken eingestiegen wird, und wo es wieder raus geht. „Wir führen genaue Listen mit Adressen. Wir testen das Verfahren zunächst mit den Großen und dann darf die Jugend mit dazukommen“, erläutert Blecken.

Die SKG-Schwimmer sind nicht alleine im Schwimmerbecken, auf Bahn drei trainiert die Schwimmgemeinschaft der Vereine SVD, TVD und STG und auf der mittleren Bahn schwimmen die Triathleten des Turnvereins Langen (TVL). „Wir sind natürlich glücklich, dass wir in Dreieich Asyl bekommen, bei uns sind Freibad und Badesee noch geschlossen. Ich hoffe, da tut sich in den kommenden Wochen was“, sagt TVL-Trainer Frank Endt.

Den Überblick hat Bäderleiterin Dalila Kahl. Sie behält auch die Corona-Regeln im Auge: „Wir haben jetzt Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag die Vereine. Es ist genau getaktet, damit nicht zu viele Menschen im Becken sind und alle haben klare Trainingszeiten“, sagt Kahl. Von oben, mit bestem Blick auf die Sportler, schauen auch Stadtwerke-Geschäftsführer Steffen Arta und Bürgermeister Martin Burlon, wie der erste Trainingsbetrieb läuft. „Frau Kahl hat mit ihrem Team alles getan, damit das Schwimmbad jetzt für die Vereine wieder öffnen kann“, lobt Arta. „Natürlich müssen wir jetzt die Einhaltung der Regeln beachten und haben auch alles gut sichtbar beklebt“, deutet Arta auf die gelben Pfeile, die ausweisen, wo die Schwimmer in einer Pause sitzen dürfen. Damit alles rund läuft, habe es einen Ortstermin mit den Vereinen gegeben, bei dem alle Regeln besprochen wurden. Steffen Arta hofft jetzt, dass die Landesregierung das Parkschwimmbad bald für alle Dreieicher Schwimmer freigibt. Das Team habe alle Vorbereitungen getroffen, um die Hygienemaßnahmen einhalten zu können.

Das wird dann komplizierter, als bei den Vereinen: „Aber es ist sicher besser, als das Schwimmbad geschlossen zu lassen, in einem Sommer, in dem viele Menschen ihren Urlaub Zuhause verbringen werden“, sagt Arta. Natürlich habe es die Überlegung gegeben, wie wirtschaftlich diese beschränkte Öffnung mit deutlich weniger Gästen sei. „Ich bin froh, dass der Aufsichtsrat sich hinter unsere Entscheidung gestellt hat“, sagt Arta. Martin Burlon hält es auch für das richtige Signal. Burlon und Arta hoffen, dass es für eine allgemeine Öffnung der Bäder bald grünes Licht gibt. Wenn das Schwimmbad für alle Badegäste öffnet, dann unter besonderen Bedingungen: Die Regelung von zehn Quadratmetern Wasserfläche pro Schwimmer ermöglicht einen Einlass von 160 Menschen gleichzeitig. Die Badezeit würde auf zwei Stunden begrenzt. Danach ist das Bad für eine halbe Stunde geschlossen, um alles zu desinfizieren.

„Um Andrang vor der Kasse zu vermeiden, vergeben wir Online-Tickets, für die die Plattform auch schon funktioniert. Um unserer älteren Stammkundschaft entgegenzukommen, können diese Termintickets auch bei den Stadtwerken gekauft werden“, sagt Steffen Arta.

Saisonkarten wird es nicht geben. Statt 4,20 Euro für eine Tageskarte werden dann zwei Euro Eintritt für die zwei Stunden fällig. Allerdings müssen die Schwimmer auf warme Duschen oder einen verschließbaren Spind verzichten, um das Reinigungsprozedere für das Personal möglichst klein zu halten und die engen Begegnungen zu vermeiden.

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