Detlef Odenwald übergibt an Roger Heil Wechsel an der GHV-Spitze

Der neue GHV-Vorstand: Robin Winkel, Andreas Becker, Marlon Matica, Ingo Holzmann, Stephan Trautmann (Kassenprüfer), Michael Hampel, Kim Lehnert, Tobias Ebert, Steffen Jäger, Roger Heil, Markus Heim und Dieter Krebs (von links).

Dreieich – Mit dem Ausscheiden des Vorstandes um Detlef Odenwald, der das Amt des Vorsitzenden 30 Jahre innehatte, endet eine Ära beim Geschichts- und Heimatverein (GHV) Dreieichenhain. Etwa 50 Mitglieder wählten einen neuen Vorstand. Es herrschte Einigkeit. Die Mitglieder bestimmen Roger Heil mit großer Mehrheit zum neuen Vorsitzenden. „Ich arbeite noch zehn Wochen und dann habe ich hinreichend Zeit für den Verein und die Burg“, kündigt der neue Vereinschef an. Er möchte sich in Zukunft intensiv dem Tourismus für die Burg widmen und die Öffentlichkeitsarbeit vorantreiben. „Ich habe bereits eine engere Zusammenarbeit mit der städtischen Fachdienstleitung Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, Melanie Großmann, vereinbart und werde mich dem Thema Mittelbeschaffung mit Fördergeld und Sponsoring annehmen“, sagt Heil in seiner Antrittsrede. Ein wichtiges Anliegen ist ihm außerdem eine engere Zusammenarbeit mit den Dreieichenhainer Vereinen.

Roger Heils Stellvertreter im GHV wird Ingo Holzmann. Der Haaner Kerbborsch ist einstimmig auf seinen Posten gewählt. Holzmann ist überzeugt, dass das neue Vorstandsteam eine gute Mannschaft ist, die eine hohe Identifikation mit der Hayner Burg und ihrer Geschichte hat: „Uns liegt nicht nur an der Erhaltung der Glut, wir wünschen uns das Weitertragen des Feuers“, bedient er sich an einem Sprichwort. Er betont, dass der Erhalt des Denkmals wichtig ist, aber er steht dafür, die Begeisterung für die Burg bei Jugendlichen zu wecken und ihnen die Bedeutung zu vermitteln. „Wir wollen als GHV nicht auf unserer Burg sitzen, sondern wir möchten mit allen Haaner Vereinen dafür sorgen, dass unsere Burg Bestand hat.“ Komplettiert wird der geschäftsführende Vorstand durch Marlon Matica, der die Kasse übernimmt und Michael Hampel, der in Zukunft die Position des Schriftführers innehat. Das Team der Beisitzer ist im neuen Vorstand deutlich vergrößert, um die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen: Andreas Becker ist verantwortlich für den Bereich Bau, Tobias Ebert für die Veranstaltungen, Markus Heim für Kinder und Jugend sowie die Außendarstellung, Steffen Jäger für die Grünanlagen, Kim Lehnert für die digitalen Medien und die Öffentlichkeitsarbeit, Robin Winkel für das El Castillo, die Feste und die Gastronomie. Das einzig verbleibende Vorstandsmitglied der „alten Garde“ ist Dieter Krebs, der sich weiterhin für das Theater engagiert.

Viel Dank gibt es für das scheidende Team, das an diesem Abend eine Rückschau auf die drei vergangenen, schwierigen Jahre hält. Detlef Odenwald betont in seinem letzten Bericht als Vorsitzender: „Eigentum verpflichtet!“ Der Verein steht bei der Übergabe gut da. Er zählt 377 Mitglieder und hat trotz Corona 69 Neuzugänge. Der Verein hat die Pandemie genutzt, um die Gastronomie-Küche auf Vordermann zu bringen und energetisch zu sanieren. Große Baumaßnahmen stehen in naher Zukunft nicht an. Die komplette Burg, fast jeder Stein, wurde in den letzten Jahren einmal angefasst. „Aber es ist natürlich ein ständiger Prozess“, erinnert Odenwald seine Nachfolger daran, achtsam mit dem Denkmal zu sein. Die Vermietung schaffe für den Verein die finanzielle Unabhängigkeit, dort sieht der ausgeschiedene Vorsitzende noch Potenzial: Der runde Turm, der Pallas und der Burgkeller habe sich in Sachen Vermietung noch nicht von der Pandemie erholt.

Museumsleiterin Corinna Molitor zeigt die Kurve der Besucherzahlen des Museums vor der Pandemie: 12.000 im Jahr, während der Pandemie fällt sie auf etwa 2.000 Besucher ab. Zu oft bleiben die Türen verschlossen. Für diesen Sommer ist das Museumsteam optimistisch, die Sonderausstellung „Unkraut vergeht nicht“ verspricht sehr schön zu werden, eine Weihnachtsausstellung ist geplant und eine Kinderausstellung für nächstes Jahr steht in den Startlöchern. Eine richtig gute Nachricht gibt es auch noch: Nach dem Museumspreis 2018 wird das Dreieich-Museum im Juli 2022 vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Ganz zum Schluss der Veranstaltung werden der Vorsitzende Detlef Odenwald, Kassiererin Brigitte Luft, Schriftführer Ralf Bernhard sowie die Beisitzer Helmut Holzmann und Frank Oppermann mit Blumensträußen verabschiedet. Nicht ohne das Versprechen, dem neuen Vorstandsteam bei Fragen zur Verfügung zu stehen.
 njo

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