ADFC Rodgau organisiert ersten digitalen Stammtisch für Heusenstamm Gefährliche Hürden für Radler

Eine Engstelle auf der Isenburger Straße wird von vielen Fahrradfahrern als gefährlich empfunden, weil Autofahrer sie mit wenig Abstand überholen. Foto: P

Heusenstamm – Sehr gefährlich sei es für Radler auf der Hohebergstraße, sagt eine der Teilnehmerinnen. Gleiches gelte für die Isenburger Straße, ergänzt ein anderer. Beim ersten digitalen Radler-Stammtisch für Heusenstamm werden viele Beispiele genannt, an welchen Stellen Fahrradfahrer Probleme sehen. Die meisten hat Roland Heidl bereits in einer umfangreichen Dokumentation zusammengestellt und den Politikern zur Verfügung gestellt (wir berichteten).

Roland Heidl ist es auch, der das vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Rodgau veranstaltete digitale Treffen moderiert. Es geht vor allem darum, wie man möglichst bald erreichen kann, dass die Schlossstadt radfahrerfreundlicher gestaltet wird. Wertvolle Tipps dazu geben drei Teilnehmer aus Dreieich, die man auch für Heusenstamm übernehmen will. So könne man einen Runden Tisch Radverkehr gründen, an dem sich Radler untereinander und eventuell auch mit politisch Verantwortlichen regelmäßig darüber austauschen, an welchen Stellen Verbesserungen möglich sind, oder wie man ein geschlossenes und sicheres Radwegenetz umsetzen kann.

Wie berichtet, hat die Stadtverordnetenversammlung schon im vergangenen Jahr hat mit großer Mehrheit beschlossen, ein Radverkehrskonzept erstellen zu lassen. Mit einem Runden Tisch könne man zum Beispiel schon wertvolle Informationen sammeln, die später in ein solches Konzept einfließen, rät Dieter Fröhlich vom ADFC Dreieich. Zumal, wie Oliver Martini aus Dreieich ergänzt, für solche Projekte in der Regel Planungsbüros engagiert würden, die ohnehin meist auch eine Bürgerbefragung organisieren.

Eine weitere Anregung bezieht sich auf einen sogenannten Mapathon. Mit diesem vom ADFC zur Verfügung gestellten Instrument können Karten mit kommunalen, regionalen und überregionalen Radwegeverbindungen erstellt werden, die von Bürgerinnen und Bürgern gewünscht werden. Dies sei, so ergänzt Roland Heidl, auch wichtig, da im Kreis Offenbach viele Bürger das Rad für den Weg zum Arbeitsplatz nutzen.

Stefan Janke, Vorsitzender des ADFC Rodgau, wies schließlich darauf hin, dass die Kommune die Möglichkeit habe, eine offizielle Radverkehrsschau zu initiieren, an der beteiligte Behörden teilnehmen. Das gilt unter anderem auch für Hessen Mobil, das für alle Landesstraßen zuständig ist.

Die Engstellen durch Verkehrsinseln auf Isenburger und Hohebergstraße – ähnliche gibt es auch auf der Frankfurter Straße – wurden übrigens extra so eingerichtet, um Autofahrer zu zwingen, langsamer zu fahren und hinter Radlern zu bleiben. Ähnlich wie bei Tempolimits halten sich aber offensichtlich nicht viele Wagenlenker daran. Das Tempo 30 auf der Philipp-Reis-Straße werde von gefühlt 70 Prozent der Autofahrer nicht eingehalten, berichtet Roland Heidl, der die dort angebrachte Tempo-Anzeige beobachtet. Das müsste mehr kontrolliert werden, meint eine Frau.

Infos im Internet gibt es auf der Seite adfc-rodgau.de

VON CLAUDIA BECHTHOLD