Infos über städtische Angebote bei Empfang Mehr Kinder als vor fünf Jahren prognostiziert

Bei Kaffee und Kuchen, Obst und Spielen informierten Bürgermeister Halil Öztas, Fachbereichsleiterin Kerstin Stanek und Petra Beisel vom Familienbüro über die Angebote für Eltern und Kinder in der Schlossstadt. Foto: pro

Heusenstamm (pro) – Wenn die Damen und Herren des Hohen Hauses tagen, ist es oft unruhiger. Am Mittwoch vergangenener Woche war der Sitzungssaal für mehr als 30 Mütter und Väter mit ihren Babys und Kleinkindern gerichtet. Bei Kaffee und Kuchen, Obst und Spielen informierten Bürgermeister Halil Öztas, Fachbereichsleiterin Kerstin Stanek und Petra Beisel vom Familienbüro über die Angebote für Eltern und Kinder in der Schlossstadt.

Eingeladen waren diesmal alle Eltern mit ihren Sprösslingen, die nach dem ersten Treffen im Sommer 2016 das Licht der Welt erblickt haben. Derzeit habe Heusenstamm 19 300 Einwohner, begann der Rathauschef, und fast 25 Prozent mehr Kinder als vor fünf Jahren prognostiziert wurden. Das sei erfreulich, spiegele es doch die Attraktivität der Stadt. Zugleich bleibe die Einrichtung weiterer Betreuungseinrichtungen ein politischer Schwerpunkt, erklärte Öztas.

„Wir sind in der glücklichen Situation, mit Bildungsangeboten gut aufgestellt zu sein“, warb er für die Auswahl an Grund- und weiterführenden Schulen.

Die Otto-Hahn-Schule werde wegen der vielen ABC-Schützen bald Container aufstellen müssen, auch die Adalbert-Stifter-Schule verzeichne mehr Anmeldungen. Dort seien Erweiterungen wegen des begrenzten Raums kaum möglich. Dennoch trafen er sich dort mit Vertretern des Kreises Offenbach, um Lösungsvorschläge zu erarbeiten.

Waldkindergarten öffnet im März

Die Fördervereine versuchen, die Betreuungswünsche der Eltern zu erfüllen, „alles geht aber nicht.“ Öztas bedauerte, dass es keinen Rechtsanspruch auf einen Platz in der Schulkindbetreuung gebe. Für die Jüngeren gebe es städtische Kindergärten sowie von konfessionellen und freien Trägern. Im März werde ein Waldkindergarten öffnen, den die Arbeiterwohlfahrt Obertshausen führen werde, die mit dem Konzept seit vielen Jahren in mehreren Städten erfolgreich sei.

Zwei weitere Kitas entstehen am Schloss. Die Anlage des Vereins Schlosszwerge werde bis zum Sommer um zwei Kindergartengruppen erweitert, in der Schlossmühle gegenüber sollen bis in zwölf Monaten zwei U3- und eine Kita-Gruppe einziehen. „Da laufen sehr aufwändige Genehmigungverfahren“, erläuterte Fachbereichsleiterin Stanek.

Werde ein Heusenstammer Kind in einer Einrichtung in einer anderen Kommune aufgenommen, müsse seine Verwaltung aufgrund der Gesetzeslage einen Abschlag bezahlen, antwortete der Bürgermeister auf de Frage eines Vaters. Allerdings gelte das nicht für hohe Gebühren privater Häuser.

Ein anderer Papa wunderte sich, dass einige Plätze in Rembrücken von Kindern aus Rodgau belegt sind.

„Wir haben Erzieher gewonnen, weil wir einen Platz für deren eigenen Nachwuchs angeboten haben“, verdeutlichte Öztas. Andererseits besuchten viele kleine Schlossstädter Kitas in Obertshausen, Dietzenbach und Frankfurt.

Eine Mutter fragte nach einer früheren Öffnung. „Wir werden bei Bedarf reagieren“, versicherte Kerstin Stanek, „sofern ein Anliegen personell umsetzbar ist“. Derzeit sei das nur am Wiesenbornweg und an der Obertshäuser Straße möglich, wo einige Kinder ab sieben Uhr betreut werden. Petra Beisel vom Familienbüro empfahl für individuelle Betreuungszeiten die Tagesmütter. Mütter und vor allem auch Väter, die selbst kleine Kinder haben, werden für diese Aufgabe gesucht. Das Familienbüro vermittle auch Kurse, von Yoga für Schwangere über Plätze in den Spiel- und Krabbelgruppen „Bobbelsche Treff“ für die Kleinen ab fünf Monaten, bei den Musik-Mäusen, fürs Baby-Schwimmen und in zahlreichen kreativen Angeboten verschiedener Anbieter.

Wegen 700 fehlender Einwohner gebe es keinen klassischen Drogeriemarkt, den mehrere Eltern vermissen. „Die kommen erst ab 20 000 Einwohnern“, teilte der Bürgermeister mit. Er sei jedoch mit einer Drogeriekette im Gespräch.

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