Modellbootregatta auf dem Schlossweiher MSCler konnten den Heimvorteil nutzen

An dem Freundschaftswettbewerb auf dem nördlichen Weiher beteiligten sich 49 Starter aus sechs Mannschaften und fünf Vereinen, sammelten Punkte für die Meisterschaft der Deutschen Liga. Foto: m

Heusenstamm (m) – In Sachen Boote und Regatten reicht den Schlossstädtern so rasch keiner das Wasser. Der Modellsportclub (MSC) fuhr in allen Bootsklassen den Sieg ein und festigte damit seinen Ruf als erfolgreichster Verein der Liga Mitte. An dem Freundschaftswettbewerb auf dem nördlichen Weiher beteiligten sich 49 Starter aus sechs Mannschaften und fünf Vereinen, sammelten Punkte für die Meisterschaft der Deutschen Liga.

Schiffe von Polizei und Feuerwehr, Hafendienst, Rettungskreuzer und Bohrinselversorger pflügten durch das Gewässer in Sichtweite zum Schloss. Die meisten wurden gemäß eines Maßstabs zwischen 1:40 und 1:150 in Handarbeit, mit viel Talent und Ausdauer ihren Originalen nachempfunden. Denn auch eine exakte Kopie bringt Punkte, erläuterte der Offenbacher Klaus Kolb.

Und der muss es wissen. Der Liga-Obmann und ausgebildete Wertungsrichter hat selbst innerhalb von sechs Monaten einen Kabelleger nachgebaut. Kolb ist Deutscher Meister, während der langjährige Vorsitzende des MSC Bernd Erkel den Vize-Titel trägt. Auch der recht anspruchsvolle Kurs mit vier Passagen zum Rückwärtsfahren entstammt dem Kopf Kolbs.

„Hat der Kurs ein höheres Niveau, braucht es in der Regel keine Stechen“, argumentiert der erfahrene Experte. Zwei bis vier Minuspunkte gibt’s bei einer Innenberührung einer Boje. Fährt ein Kapitän gar an einem Tor vorbei, werden zwischen sechs und zwölf Punkte abgezogen. 150 Punkte gibt’s bei einer fehlerfreien Fahrt.

Damit der Boden des Sees nicht verletzt wird, haben die Modellbauer bei der Sanierung einige Pfosten und ein größeres Geflecht von Leinen gesetzt, an denen die Tore befestigt werden. Treibt zu viel Laub auf der Wasseroberfläche oder bleibt mal ein Kahn liegen, wird der Vereinsschlepper mit Sieb und Rechen rausgefahren, ein weiteres Boot Marke Eigenbau mit einem sehr starken Motor.

Am Südufer hatten die MSCler Garniturbänke aufgestellt, die fast permanent besetzt waren. „Früher hat sich das Publikum auf den Rasen gesetzt“, erinnert sich Kolb. Doch das Grün ist verbrannt, das Areal obendrein von Hinterlassenschaften der Gänse übersät. Die Aktiven mit der Fernbedienung diskutierten über einen Steg in den Teich, von dem aus Zuschauer das Geschehen verfolgen oder die Gefährte gesteuert werden können.

„So eine Regatta ist wie ein Familientreffen“, beschreibt Kolb, „jeder kennt jeden und weiß, wie er fährt“. So gesehen sind die Ergebnisse nicht verwunderlich: Svenja Drews vom MSC gewann in der Gruppe der Modelle bis zu 70 Zentimeter Bootslänge vor zwei Kameraden aus Fulda. Mit Booten bis 110 Zentimeter siegte der Heusenstammer Karsten Sommer, Klaus Kolb wurde Dritter, und mit den größeren Wasserfahrzeugen landeten Jose Moreno und Harald Fuchs vom Club nach zwei Läufen auf den Plätzen Eins und Zwei.

Regatta-Besucher staunten über die detailgetreuen Nachbauten, erhaschten einen Blick ins Innere der Schiffe und nutzten den Service um Speisen und Getränke auf dem Gelände.

Weitere Artikelbilder