Ehrenbürgerwürde für Lothar Fella Politischer Weg mit sechs Bürgermeistern

Mehr als ein halbes Jahrhundert setzt sich Lothar Fella (Mitte) für Heusenstamm ein. Stadtverordnetenvorsteher Peter Jakoby (links) und Bürgermeister Steffen Ball überreichen ihm die Ehrenbürgerschaft. Bild: clb

Heusenstamm – Der Kauf des Schlosses und des Hofguts Patershausen sowie des Walds, der Zusammenschluss mit Rembrücken, der Bau des S-Bahn-Linie und die Errichtung des Kultur- und Sportzentrums Martinsee: Das sind nur einige Entscheidungen, an denen Lothar Fella mitgewirkt hat. 51 Jahre lang war der 73-Jährige in der Heusenstammer Kommunalpolitik aktiv. Ende vergangenen Jahres ist er von diesen Aufgaben zurückgetreten. Nun wurde ihm auf Beschluss der Stadtverordneten die Ehrenbürgerwürde verliehen. Viele Gäste, vor allem aus der Politik, begrüßt Stadtverordnetenvorsteher Peter Jakoby zur Feier im Hinteren Schlösschen, darunter Kreistagspräsident Volker Horn, den Bundestagsabgeordneten Björn Simon, Ex-Bürgermeister Josef Eckstein und Jakobys Vorgängerin Ingrid Hennighausen. Die Ehrenbürgerwürde sei die höchste Auszeichnung, die das Stadtparlament verleihen könne, betont Jakoby. Gemeinsam sind Fella und Jakoby ihren Weg in der Kommunalpolitik gegangen.
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Die gebürtigen Heusenstammer kennen sich seit Sandkastenzeiten, haben sich in der katholischen Jugendarbeit engagiert und sich 1972 für die Kommunalwahl aufstellen lassen. Sitzungsort des Stadtparlaments war die Aula der Otto-Hahn-Schule. Fellas Verbundenheit zu der und die Verpflichtung für die Heimatstadt habe sein Wirken geprägt und ausgezeichnet, sagt Jakoby in der Laudatio.

Mit sechs Bürgermeistern hat Fella zusammengearbeitet, 17 Jahre davon als CDU-Fraktionsvorsitzender. Er war an vielen Entscheidungen beteiligt, darunter die Erschließung dreier neuer Wohn- und zweier neuer Gewerbegebiete. Die Städtepartnerschaft mit dem französischen Saint-Savin hat er mitinitiiert. All dies habe Heusenstamm geprägt, bereichert, liebenswerter und zum begehrten Wohnort gemacht, fügt der Stadtverordnetenvorsteher hinzu. Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit, hin und wieder Sturheit, wacher Blick für manche Schwierigkeit, die Fähigkeit, Erfahrung zur Problemlösung zu nutzen, und Fachwissen als Diplom-Handelslehrer habe sein Wirken bestimmt, schließt Jakoby.

Bürgermeister Steffen Ball nennt diese 51 Jahre eine „außergewöhnliche ehrenamtliche Reise“, während der er unter anderem von 1985 bei 2001 Vorsitzender des Umweltausschusses, von 2001 bis 2016 Chef des Haupt- und Finanzausschusses war.

Drei richtige, prägende Entscheidungen habe er in seinem Leben getroffen, resümiert Fella in seiner Dankesrede: seine Frau Ingrid zu heiraten, ein Haus in Heusenstamm zu bauen und den Lehrerberuf zu ergreifen, der ihm eine gewisse Flexibilität geboten habe. Im Rückblick nennt er Namen von Menschen, die ihn begleitet haben, erinnert ans eine oder andere Ereignis dieser 51 Jahre. Etwa an die Entscheidung gegen einen Omega-Tunnel wie in Obertshausen und für ebenerdige S-Bahn-Übergänge: „Das war aus heutiger Sicht richtig.“ Eine kleine Überraschung bieten seine Enkelinnen Sofia, Paula und Carolina den Festgästen. Carolina spielt drei kurze Stücke auf dem Klavier, Sofia und Paula stellen einen Zehn-Punkte-Plan für ihren Großvater auf, der mehr Zeit hat, da er nur noch im Kreistag ist. Zu den Punkten, die er zu erfüllen hat, zählen das Enkeltaxi, das Mittagsschläfchen, Punkte mit dem FC Bayern zu sammeln und die Aufträge der Oma mit Charme zu verschieben.