Gemeinde Egelsbach setzt auf Schafe zur Grünpflege Wollige „Rasenmäher“ grasen am Tränkbach

Ein kurzes Päuschen für den Fotografen: die Tiere von Schäferin Nicole Jackwert in ihrem jüngsten Einsatzgebiet. Foto: Gemeinde Egelsbach/p

Egelsbach (red) – Gemütlich graste die Schaf- und Ziegenherde auf der Grünfläche entlang des Tränkbachs. Die Schäferin Nicole Jackwert von „Happylambs“ aus Eppertshausen hatte sie unlängst mitten in Egelsbach untergebracht, damit die Herde dort das hochgewachsene Gras auf ökologische Art „mähen“ konnte. Damit wurden die wolligen Wiederkäuer zu einer echten Attraktion für Jung und Alt im Klammerschnitzerdorf.

„Da die Gemeinde mit dem Grünschnitt kaum noch hinterherkommt, haben wir nach einer ökologischen und kostengünstigen Variante gesucht, wie der Bauhof entlastet werden kann und gleichzeitig die notwendige Bewirtschaftung der Fläche möglich ist“, sagte Wolfgang Höher, Fachdienstleiter für Bauen und Umwelt. Er war mit seinem Team auf die Idee gekommen, einen Teil der Egelsbacher Grünflächen nach der traditionellen Art von Herden abgrasen zu lassen. Ein Testlauf am Pohle-Becker-Loch, einer Ausgleichsfläche der Gemeinde, war so positiv verlaufen, dass die Gemeinde sich entschieden hat, diese Maßnahmen öfter anzuwenden. Die gezielte Beweidung stellt eine naturschonende Art dar, eine extensive kräuterreiche Grünfläche hervorzubringen, die nicht nur das Landschaftsbild der Gemeinde aufwertet, sondern auch die ökologische Vielfalt kommunaler Flächen erhöht. Doch nicht nur für die Natur stellt diese besondere Art der Landschaftspflege eine Aufwertung dar. Die Herde wurde von den Egelsbachern schnell ins Herz geschlossen, nicht wenige besuchten sie täglich.

„Es freut mich, dass unser Angebot auf so viel positive Resonanz stößt“, sagte Schäferin Nicole Jackwert. „Die Begeisterung für die Tiere darf aber niemanden dazu verleiten, sie zusätzlich zu füttern, denn das wäre kontraproduktiv und kann den Ziegen und Schafen sogar ernsthafte gesundheitliche Probleme bereiten.“ Zukünftig plant die Gemeinde, die Herde nach einem mit der Schäferin festgelegten Beweidungsplan durch weitere kommunale Flächen ziehen zu lassen. Dann sind die Tiere über mehrere Monate rund um Egelsbach zu sehen.