Musikalische Reise nach Frankreich Concordia begeistert Zuhörer in Mühlheim

Eine Hommage aufs Nachbarland und die seit 50 Jahren bestehende Städtepartnerschaft von Mühlheim und St. Priest präsentierte der Projektchor der Concordia vor 450 Zuhörern in der Willy-Brandt-Halle. Foto: pro

Mühlheim (pro) – „Fronkreisch, Fronkreisch“! Der Hit der Bläck Föss mit dem nasalen Klang einte die Beiträge, die am Samstagabend rund 450 Zuhörer staunen ließ. Der Projektchor der Concordia Dietesheim hat die Willy-Brandt-Halle in blau-weiß-rot getaucht, ließ mit der Hommage ans Nachbarland auf seine Weise die vor 50 Jahren begründete Partnerschaft mit St. Priest hochleben.

Das Konzert basierte auf einem Erfolgsrezept, das die Concordia verstärkt nutzt, die Formation eines Projektchors. Das hat entscheidende Vorteile für alle Seiten - das Klangvolumen und die Stimmenvielfalt gewinnen, Interessierte müssen sich nicht per Mitgliedschaft an den Verein binden, und das Publikum genießt ein starkes Programm.

Dirigent und Mitinitiator Dirk Eisermann baute dabei nicht allein auf Französisch-Kenntnisse und Sprachtalent der zusammengewürfelten Gemeinschaft. Er lud mit Gabriele Kentrup eine erfahrene Chanson-Sängerin ein, die Frankfurter Edith Piaf mit einer ähnlich dunklen Stimme wie das berühmte Vorbild. Sie gefiel mit Filmmusik und „Les feuilles mortes“, später mit „Amsterdam“ und dem Klassiker „La mer“, das es mittlerweile in mehreren hundert Variationen gibt.

Protagonisten verstehen sich aufs Szenische

Begleitet wurde Kentrup von einem Trio, das in seinen Bereichen solistisch Furore macht. Mirjana Petercol zaubert mit ihrem leichten, unbeschwerten Akkordeonspiel Bilder aus Paris in die Köpfe, Robert Oursin spielt regelmäßig mit Größen wie Albert Mangelsdorff und Bill Ramsey den Kontrabass und bildete das wohlklingende Rückgrat der Sänger. Gerhard Schaubach ist gewissermaßen der Hauspianist bei der Concordia und mit dem Chor vertraut.

Der kann aber auch mit Talenten in den eigenen Reihen wuchern. Monika Hellmann schwärmte gleich zu Beginn, „Ganz Paris träumt von der Liebe“, der stellvertretende Vorsitzende Herbert Schmitt schmachtete nach Alain Barriere „Tu t’en vas“, Peter Kaiser gab den Gilbert Becaud mit „Et maintenant“ und Corinna Wolf wurde für ihr kraftvoll-sicheres „Habanera“ aus der Oper Carmen gefeiert.

Die Protagonisten verstehen sich auch aufs Szenische, prosten sich als „Chevalliers de la table ronde“ mit schweren Bierkrügen zu. Daran beteiligte sich auch Eisermann, der als charmanter und sehr kundiger Moderator zum hohen Unterhaltungswert des Abends beitrug. Kein Wort zu viel, aber reichlich Lehrstoff, fein verpackt. Das gelang auch seiner Mannschaft, sie putzte sich mit roten Tüchern, Panama-Hüten und Kappen heraus, ließ Luftballons regnen und verbreitete viel französischen Charme.