Gala-Sitzung des Lämmerspieler Carneval-Vereins in der TSV Halle Faschingszeit in Lämmerspiel

Bei der finalen Polonaise am Ende eines großartig unterhaltsamen Abends führte Prinz Joey I. die Fastnachter gekonnt durch die TSV Halle. Foto: nj

Mühlheim (nj) – Zuhause ist es immer am schönsten. Wenn dann noch lokale Berühmtheiten wie der Bauer Beez oder die Pilsquell auf die Schippe genommen werden, ist das Lachen vorprogrammiert. Garniert durch Tänze der Garde und der Richtung Modern, ist die erste Gala Sitzung des LCV zu einem Erfolg geworden.

Dieses Jahr lässt Fasching lange auf sich warte. Sitzungspräsident Alex Franz eröffnet so die Gala in der LCV Halle. Mit einem ersten Stimmungstest wird so in eine Reise durch Raum und Zeit eingeladen. Der Test sitz und ein dreifach- oder schnelles „Lämmerspiel, Helau“ können kommen. Bevor es aber im Programm losgeht, müssen noch die Orden dem Prinzenpaar verliehen werden. „Ein hoch auf den Karneval! Ick Joey I bin ein Lämmerspieler“, erwidert der Faschingsprinz und mit seinem amerikanischen Akzent startet er die Show: „Let’s get the show started“, ein Lämmerspiel Helau und die Prinzengarde fängt an zu tanzen.

Mit vielen Einlagen verschiedener Garden gibt es auch einige Vorträge. So stimmt zum Beispiel der Mann vom Amt direkt am Anfang mit politischen Themen ein. Probleme, die die Lämmerspieler interessieren. Da gäbe es die Sperrung der Brücke über mehrere Monate oder der Neubau des Feuerwehrhauses, der anscheinend zu einem BER 2.0 wird. „Ich bin schee, ich bin charmant, hier steh ich der Mann vom Amt“, so beendet Georg Fischer seine Rede. Beim Thema Fußball polarisiert die Halle über den ganzen Abend immer wieder. Aus verschiedenen Ecken jubelt es immer wieder Eintracht oder Kickers.

Jeder der auf der Bühne etwas getan hat, bekommt den Jahresorden. Ein eigens dafür eingerichtete Orden-Crew, hat so für die reibungslose Verleihung nach jedem Auftritt gesorgt. Die Jüngsten im Verein haben mit einer Walpurgisnacht ihre tänzerischen Fähigkeiten gezeigt. Verkleidet als Hexen mit Besen sind sie über die Bühne geschwirrt. Die Trainer versichern, dass die Zukunft gesichert ist. Während oft die Rede von Industrie 4.0 ist, fordern die Muntermacher 4.0 zum Mitsingen auf. Nach einem gefühlvollen Lied kommt eine Pause und auf einmal stehen sie als Muntermacher 10.0 auf der Bühne. Weiter Sänger unterstützen die vier.

Als es im Ablauf kurz stockte, stimmte der Sitzungspräsident gekonnt Cordula Grün an. Die ganze Halle hat mitgesungen und so die kleine Verzögerung zu einem weiteren Highlight gemacht. Danach hatte die Midi-Garde die Bühne frei und rockte kurzerhand mit Melodien von AC/DC und Kiss die Gala. Das harte Training hat sich ausgezahlt. Der Applaus ist riesig. Sämtliche Zweifel an der Faschingszeit hat dann ein „rosa vollgefressener Masthahn“, - ein obszöner Vergleich - ausgeräumt. Holger Maue hat gezeigt, was er in einer Ballettschule gelernt hat. In einem Tütü und wahrlich nicht die Traummaße einer Grazie, hat er Pirouetten und weiter Übungen vorgemacht.

Kurz vor der Pause wurde es dunkel. Es gab eine kleine Programmänderung, die den Sitzungspräsidenten Alex Franz vollkommen überrascht hat. Er wurde zum Ritter gekürt. Die Laudatio über seine mehr als 30 Jahre Vereinsarbeit, machte ihn sprachlos. Diese Sprachlosigkeit hat sich dann durch den ganzen Abend gezogen. Neben der höchsten Auszeichnung, dem goldenen Vlies, hat er knieend ein Schwert auf die Schultern gelegt bekommen. Von nun an heißt er Ritter des Sensationellen. Anschließend in der Pause: „Ich bin sprachlos und wahnsinnig froh über den LCV. Hier gibt es keine Berührungsängste, sondern nur ein Team.“

Den zweiten Teil des Abends beherrschte das Tanzen und Singen. Die Midi-Garde machte den Anfang und das Männerballett anschließend Aerobic. Mit Liegestützen und weiteren Turnübungen trainierten die Herren in engen Anzügen Bauch, Beine und Po. Kurz vor Schluss ist es auf der Bühne auch noch afrikanisch geworden. Die „Ladykracher“ haben, mit bunt geschmückten Kostümen und Speeren, den Faschingsabend zur Savanne verwandelt.

Das große Finale unterstützen auch das Prinzenpaar und die Gruppe „Showtime“ hat ein Konzert der Extraklasse auf die Beine gestellt. Spätestens als Isi I, die Prinzessin, in ihrem roten Kleid ein Solo auf der Bühne hatte, stand die halbe Halle auf den Tischen. Die Stimmung kochte gegen Ende und die Polonaise nahm dann über Umwege ihren Gang zur Sektbar in den Räumen neben der TSV Halle.