Sitzung des Lämmerspieler Carneval-Vereins hinterlässt begeistertes Publikum Alte Bräuche und fetzige Stimmung

Ausgelassene Stimmung: Die TSV-Halle war während der Sitzung des Lämmerspieler Carneval-Vereins bis auf den letzten Platz besetzt. Zum Programm an diesem Abend gehörten auch die Auftritte von Tanzgruppen. Bild: prochnow

Lämmerspiel – Unter den Fastnachtsvereinen in der Region ist der Lämmerspieler Carneval-Verein der traditionelle. Auf der Bühne der Turn- und Sportvereinigung (TSV) steht noch eine echte Bütt‘, goldfarben, mit einer rotäugigen Eule vorne drauf, den Gott Jokus und den Narrenspiegel in den Krallen. Dahinter eine mehrstöckige Kulisse, in der ein echter Elferrat hockt, ausschließlich Männer in weißen Jacketts und mit Narrenkappen, darüber die Prinzengarde und natürlich das Prinzenpaar im feinen Zwirn und den Insignien der Ämter.

Und Tradition kommt an beim Publikum. Die Halle ist bis auf den berühmten letzten Platz besetzt – allerdings veranstalten die Lämmerspieler Narren auch nur noch eine einzige Sitzung klassischen Stils. Trotz aller guten Verbindungen und Vernetzungen mit den Vereinen in der Nachbarschaft konnte der Termin nicht abgestimmt werden. Mit der kurzen Kampagne wird begründet, dass sie zeitgleich mit den Sitzungen der Mühlheimer Feuerwehr und der Obertshausener Babbscher gefeiert wird.

Der LCV überzeugt sein Publikum einmal mehr mit altem Brauch und fetziger Stimmung. Letztere verbreiten die Tanz- und Gesangsgruppen aus den eigenen Reihen mit Rhythmen, die Partylaune pur verbreiten. „Karneval, Karneval, wir geben alles für euch“, verspricht die Formation Dilämma, die mit ganz aktuellen deutschen Schlagern und Prinzessin Jana ihre Zirkusmanege füllt.

Unter diesem Motto verbinden sie solistisch und im Chor vorgetragene Hits. Nach der Pause greifen die Muntermacher diese Atmosphäre auf und zum Finale erhebt die Gruppe Showtime noch einmal ihre Stimmen in bunten Kostümen. Beide Ensembles haben bereits einen spektakulären Auftakt geformt.

Auch der Prinzengarde obliegt es, den Auftakt mitzugestalten. Nach dem launigen Protokoll von Thomas Como gehen die „Küken“ in die „Schule der magischen Tiere“. Finja Herbert legt ein Solo aufs Parkett, die Midi-Garde zeigt gleich zwei moderne Choreografien, die „Minis“ sprangen ihre Figuren mit weißen Stiefelchen und neuen Kostümen im Vereinsblau. Mit viel drahtigen Bewegungen und passender Verkleidung geht es per Schautanz in den „Weltraum“, das Männerballett reißt den Saal nach dem Vorbild des Kinostreifens „Topgun“ von den Sitzen und die Ladykracher düsen mit „Formel 1“ durchs Programm.

Zu den Büttenassen zählt neben Como die „Sandronella“, Ex-Vorsitzende Sandra Frey berichtet gestenreich und mit ausladender Mimik von ihren Ferien. Urkomisch erzählt Eric Höschele, wie er zum „Zumba-Günni“ geworden ist. Sitzungspräsident Alex Franz führt gewohnt sicher und wortgewandt durch den Abend, begrüßt zahlreiche Ehrengäste, darunter die Tollitäten aus dem befreundeten Mömlingen im Bachgau.

Von Michael Prochnow

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