Und die Damen wissen, wie der Hase läuft. Claudia Fiala und Ute Flohrer präsentierten ein dreieinhalbstündiges Programm, das auf Stimmung und gute Laune zielte. Die Ladys wählten vor allem Beiträge fürs Auge, mit viel Rhythmus und den bekannten Ballermann-Hymnen. Da hat es ein Wortakrobat wie der Präsident in Sandalen, weißen Strümpfen und Strohhut nicht einfach.
Dann lamentiert „der perfekte Mann“ auch noch, dass er so lange auf seine Frau im Bad warten müsse und am Frühstückstisch per Handy tratsche. Vielleicht kam da der Zumba-Günther mit seinen drahtigen Bewegungen besser an, Eric Höschele war in die sportlichen Klamotten geschlüpft. Überhaupt traten bei der Damensitzung fast nur Herren auf. Den Auftakt übernahmen „Die Schlüsselrappler“ aus der Wetterau. Die „Schlabbedabber“ aus dem unterfränkischen Aufenau stampften mit weiß-grau-schwarzer Arbeitskleidung und Schminke auf und formten sich zu Pyramiden.
Die Tänzer des Mühlheimer Karnevalvereins hatten freilich ein Heimspiel. Die MKVler sind älter geworden, manche schlurften auf einen Rollator gestützt ins Rampenlicht. In der Mode der 20er Jahre wankten sie mit und ohne Stöcke in harmonischen Bewegungen. Flotter war da die Zugabe in kurzen Hosen und Hawaii-Hemden.
Mit den Kollegen von der Assenheimer Karnevalsgesellschaft aus Niddatal erfüllte ein Hochleistungs-Ballett die Halle. Die „Raumfahrer“ nutzten eine ausgefeilte Kulisse und kreative Kostüme, um bei „Außerirdischen“ zu landen. Die Gruppe begeisterte mit einer sehr sportlichen Choreographie in individuell gefertigter Ausstattung, riss ihr Publikum mit den Gassenhauern zum Mitgröhlen mit.
Populäre Titel sind auch die Sache der LCV-Showtime und der „Muntermacher“: „Wovon soll’n wir träumen“ von Frida Gold, Kerstin Otts „Regenbogenfahnen“, der „Kölsche Jung“ und der österreichische Bub, Udo Jürgens, sind Garanten für eine ausgelassene Atmosphäre. Mit artistischen Sprüngen und gestähltem Oberkörper gewann „Gardemajor“ Marcel Lipphard die Herzen der Ladys. Die „Balla-Balla-Boys“ bejubelten sie für erotische Übungen mit zwei Leibern und einem roten Ball dazwischen.
Auf den Stühlen standen die prächtig verkleideten Besucherinnen bei Luca D’Arci, dem „deutschen Eros Ramazotti“, und mit „Partymann Atze“, welcher der Schar noch einmal richtig einheizte, bevor die Türen für alle anderen Herren geöffnet wurden.
Von Michael Prochnow