Männerballett des Mühlheimer Karnevalvereins beim Possmann-Cup Fröhlich bunte Tanzkombinationen

Die Männer des Katholischen Karnevalvereins aus Mühlheim belegten beim Wettkampf den dritten Platz. Foto: m

Mühlheim (m) – Zum neunten Mal brachte der Mühlheimer Karnevalverein (MKV) Herren in die Willy-Brandt-Halle, die sich der fastnachtlichen Tradition des Männerballetts verschrieben haben. Unter den sieben Gruppen, die am vergangenen Samstag wahrlich sportliches und kreatives Können bewiesen, gewann die Bärengarde vom 1. Nieder-Wöllstädter Carneval-Vereins (NCV).

Kanzler Thomas Lauf und Leiter Lars Weigand begrüßten Teams aus Wetterau und Rhein-Main, präsentierten Mädchengruppen aus den eigenen Reihen. Einen schweren Stand hatte allein die junge Dame am Eingang, die Besucher ihrer Jacken entledigen sollte. Doch selbst die aufwändigen Kostüme schienen nicht die Sicherheit im voll besetzten Saal zu gefährden.

Die „Bären“ überzeugten vom ersten Takt von „Verdamplang her“. „Dorothy Gale“, das Mädchen aus dem „Zauberer von Oz“, wird von Affenartigen bedrängt, der „feige Löwen“ brüllt gefährlich gurgelnd, der „herzlose Blechmann“ und die „Vogelscheuche“, die in der Geschichte gerne Verstand hätte, hüpfen nervös und mit hohem Tempo über die Bühne. Trotz der dicken Verkleidungen springen die Herren elfengleich und wie Turntalente in immer neue Bilder. Die sportliche Choreographie ihrer „Apokalypse Oz“ bildet optisch eine gelungene Harmonie mit dem Musik-Zusammenschnitt.

Das hat man auch anderswo längst erkannt. Die Männer aus der Nähe von Friedberg kehren regelmäßig von landes- und bundesweiten Wettbewerben mit Titeln, Preisen und Auszeichnungen heim – die jüngste ist nun der Possmann-Cup. An der Dietesheimer Straße bejubelte sie eine größere Fangemeinde als die Lokalmatadoren von den Katholischen Karnevalisten Mühlheims (KaKaM), die im Wettbewerb auf Platz Drei landeten.

Ihre Reise zurück zu den Techno-Klängen der 90er in knallbunten T-Shirts zwischen giftgrünen Kappen und Turnschuhen baute auf Party-Rhythmen und die dazu gehörigen Tanzschritte, die das Publikum sofort mitriss. Die Anhänger der Zweitplatzierten schwenkten eifrig Union-Jack-Fähnchen für die „Leibwache“ der „Queen“ in roten Militärjacken und hohen Pelzmützen.

„Prinz Charles“ war am Schottenrock und den extra-großen Ohren zu erkennen, er brachte seiner Mama die geklaute Krone zurück.

Den Juroren müssen die tollen Kostüme der „Flying Energy“ vom Karnevalverein Weiterstadt gefallen haben, die schnellen Bildwechsel auf der Bühne und die enorme sportliche Note der Geschichte zu aktuellen Hits und Evergreens. Jede der sieben angereisten Gruppen stellte ein Mitglied der Jury – nur ein Mann saß im Team der Unparteiischen. Zu den geheim gehaltenen Kriterien zählten der Spaßfaktor, fantasievolle und karnevalistische Ideen, Fantasiefiguren oder Herren als Damen.

Punkte gab’s auch dafür, ob Kostüme und Ausdruck zu Musik und Thema passen, für die Originalität der Vorstellung und den Tanz: Witzige Schrittwahl, Bilder, Wechsel und Synchronität flossen in die Bewertung ein.

Kaum ein Ballett verzichtete auf Pyramiden, Hebefiguren, geworfene und aufgefangene Rollen. Und die unverzichtbaren Konfetti-Kanonen, die einen eigenen Lacheffekt auslösen, wenn sie sich nicht öffnen lassen! Weil gleich mehrere Vereine abgesagt hatten, lockerten die Gastgeber das Programm mit Pausen auf, was die Geselligkeit förderte. Und den Äppler-Umsatz:

Die größte Menge des hessischen Nationalgetränks genossen die Heimspieler aus den Reihen der KaKaM – auch dafür gab’s eine Trophäe.

Den Auftakt hatten die Hausherren übernommen.

Die Typen vom MKV polterten als stählerne Monster ins Rampenlicht, mit ledernen Hosen, Stahlhelmen, Atemmasken und Schweißerbrillen, begleitet von Ölkanister, Autofelgen und Auspuff.

Freundlicher hüpften drei Mädchen der Rhythm Sunshines vom MKV übers Parkett. Kunterbunt begeisterten die tanzenden „Süßigkeiten“ der Candy Bar vom Flying Starz.

Die Gruppe hatte eine sehr vielfältige Abfolge von jungen Damen in Bonbon- und Schokoladen-Etiketten einstudiert.