Tolles Sommerprogramm am Gemeindezentrum St. Markus Großes Finale beim Mühlheimer Hofsommer

Als vor 28 Jahren die Veranstaltung ins Leben gerufen wurde, konnte niemand ahnen, dass der Hofsommer Jahrzehnte später aus Mühlheim nicht mehr wegzudenken ist. Foto: m

Mühlheim (m) – „Und dann, auf dem Nachhauseweg im Herzen mancher lacht und denkt, war wieder wunderschön, war eine tolle Nacht. Ganz einfach gut war das Programm, so viel hat man gespürt, denn Aug’ und Ohr und Leib und Seel’, das alles ward berührt.“ Zum letzten Mal in diesem Jahr erklang am Mittwoch vergangener Woche das Hofsommer-Lied. Am Gemeindezentrum St. Markus zeigen sich die Lichtblicke der schier endlosen Trockenheit und unbändigen Hitze der neuen Zeit: Kein einziges Mal musste die anspruchsvolle Unterhaltung in den Saal ziehen.

Angefangen hat alles vor 28 Jahren mit drei Tischen und ein paar Stühlen, die ein Kreis um die vor wenigen Wochen verstorbene Edith Petri ins Freie getragen hat. „Sie wollten Leuten, die in den Ferien nicht weg fahren können, einen schönen Abend bieten“, weiß das aktuelle Hofsommer-Team. Die Teilnehmer hatten selber etwas zu essen mitgebracht.

„Wir feiern kein Bierfest“, betonte Mitorganisatorin Claudia Oberbeck. „Wir wollen Menschen mit Kirche in Kontakt bringen“, und das funktioniert. Stammgäste und neue Gesichter sprechen Pfarrer, Gemeindereferentin oder PGR-Mitglieder an, wenden sich auch mit religiösen Fragen an die Mitarbeiter.

Für die Ehrenamtlichen ist das Projekt Hofsommer wichtig, „weil es gut ist, wenn man zusammen etwas schafft und sich nicht nur in Sitzungen trifft“, findet PGR-Kandidatin Oberbeck. Sie selbst genießt es, wenn sie in der Dämmerung die Kerzen entzündet. „Es sind immer andere Leute da, aber es gibt kaum einen Tisch, an dem man keinen kennt.“

Und die Menschen kommen nicht allein wegen der bunten Lichterketten unter den tief hängenden Zweigen der mächtigen Trauerweide, nicht nur wegen der attraktiven Speisekarte oder das Programm mit heimischen Künstlern. Es ist alles zusammen, was den Hofsommer zum Erfolgsmodell macht.

Mittlerweile sitzen auch die Sängerinnen und Sänger der Chöre Mainstimmig aus Frankfurt und Popvocal aus Neu-Isenburg bei Pils und Äppler auf den Bänken. Ihr Gesänge aber erfüllen noch immer den Platz vor dem Gemeindezentrum. „Die Leute fühlen sich einfach wohl, genießen das Ambiente und das Miteinander“, fasst Claudia Oberbeck zusammen. Sie bildet mit ihrem Sohn Jens, Helga Gross, Monika Ackermann und Stefan Messer das Organisationsteam.

Stets zur Weihnachtszeit beginnen sie, die nächste Hofsommer-Reihe vorzubereiten, entwickeln den Dienstplan und setzen Gruppen auf die Termine. „Oldies gehen immer“, besagt die Erfahrung der Runde. „Überhaupt zieht Live-Musik“, denn dabei kann man auch prima plaudern. Doch es gibt auch Auftritte, „bei denen kann man eine Stecknadel fallen hören“, erinnert sich die Sprecherin an einen A-capella-Auftritt.

Ein kleines Spektakel bilden stets die Szenen des Hanauer Musical-Vereins, mit denen sie den Reigen 2019 eröffnet haben. Dann verbreitete das Offenbacher Tanzstudio orientalischen Flair, das Akkordeon-Orchester erfüllte kraftvoll die ganze Altstadt, die trommelnden Damen ließen aufhorchen. „Wir sind ganz offen, auch für Künstler, die keine Profis sind“, erklärt die Pfarrgemeinderätin das Konzept. „Manche wollen sich einfach mal vor Publikum ausprobieren, viele keinen ganzen Abend gestalten“. Jedes Jahr gibt es eine Warteliste mit Namen, die gerne beim Hofsommer auftreten würden. In der Küche steht ein eingespieltes Tam: Renate Koch, Claudia Wunderle, Elke Brinkmann, Iris Niederhüfner und Nachwuchsköchin Lena Glock. Sie bereiten mal Flammkuchen, mal Pizza, einen spanischen Tapas-Teller oder Leberkäs‘ und Weißworscht zu. Den Service übernimmt immer eine andere Gemeinschaft der Pfarrei.

„Wir haben sehr zivile Preise, das Geld bleibt in der Pfarrei.“ Oft fließe es in die Unterhaltung des Gemeindezentrums, dadurch werde Geld frei für andere Projekte. Zum Beispiel für die Seniorenarbeit. Für die älteren Besucher haben die Organisatoren Bänke mit Lehnen angeschafft.

Moderatorin Oberbeck überreicht mit ihrem Kollegen aus dem PGR, Pfarrer Johannes Schmitt-Helfferich, die letzten beiden Kerzen an die Chöre von Dirigent Clemens Schäfer. Er ist noch vielen als Leiter der Concordia Dietesheim bekannt. Dank gilt auch der Technik. Stefan Messer, Lother Juli, Stefan Garbor und Roland Nowak sorgen für den guten Ton und rücken jede Gruppe ins rechte Licht.