Tour durch Mühlheim startete in der Fährenstraße Hofsommer-Auftakt ein Erfolg

Rund 80 Bewohner und Besucher der Seniorenwohnanlage erfreuten sich am gelungenen Start des Hofsommers 2020.

Mühlheim (m) – Nach wochen- und monatelangen Absagen endlich mal eine Ansage: Der Hofsommer findet statt! Zwar ein Nummer kleiner und unter den für die neue Zeit üblichen Bedingungen. Aber das Team der katholischen Kirchengemeinde St. Markus beweist Fantasie, Engagement und – dass durchaus Formen der Geselligkeit möglich sind. Am Mittwoch vergangener Woche spielte die Offenbacher Band PFH im Innenhof der Awo-Wohnanlage. „Wir sind zur Stell’, kommt her geschwind, kein bess’ren Ort zum Spiel man find“, dichtete Mühlheims XXL-Barde Rudi Eitel zur ersten Veranstaltung 2020. „Nicht einer mag so trefflich passen, hier wollen wir uns sehen lassen.“

Mit Dreizack auf dem Haupt, einer offenen Trachtenweste und einen bunten Strauß auf dem Bambusstock zog Eitel als „Festlader“ werbend und singend von der Altstadt durchs Franzosenviertel zum Gelände an der Fährenstraße.

Rund 80 Bewohner und Besucher der Seniorenwohnanlage schmetterten mit dem Trio „Hello Again“. Dazu erklang „Himbeereis zum Frühstück“. Mit deutschen Schlagern und internationalen Oldies trafen Peter Gottwald, Frank Sattler und Hucky Reinhard an Tasten, Saiten und Mikro den Geschmack ihrer Zuhörer. Das Hofsommer-Team mit Claudia Oberbeck, Jens Oberbeck, Helga Groß und Monika Ackermann hatte bereits neun Abende für die Saison 2020 fertig geplant, als im März die alte Zeit endete.

Von Anfang Juni bis Ende August wäre der idyllisch gelegene Hof am Gemeindezentrum wieder ein geselliger Treffpunkt bei wechselnden künstlerischen Darbietungen und internationalen Leckereien gewesen. „Wenn die Leute nicht zu uns kommen können, müssen wir halt zu ihnen gehen“, beschloss die Gruppe, holte den Bürgermeister ins Boot und stimmte mit dem Ordnungsamt ein Hygienekonzept ab. Daneben haben die Macher die vorgesehenen Gruppen angeschrieben und gefragt, ob sie auch unter den neuen Bedingungen dabei sein würden. Fünf haben Ja gesagt, und so viele Termine gibt es nun in diesem Jahr an unterschiedlichen Orten in der Pfarrgemeinde.

„Hier bei euch, direkt vor Ort, setzen wir die Sache fort, die überall in Stadt und Land, als Markus-Hofsommer bekannt“, reimte Eitel weiter. Bei der Reihe handele es sich nicht einfach nur um ein Angebot zur Unterhaltung, betont Sprecherin Oberbeck. „Für uns ist es Öffentlichkeitsarbeit für die Pfarrei, mir möchten in Kontakt mit den Menschen treten und nebenbei Geld für die Unterhaltung des Gemeindezentrums einnehmen.“ Zumindest das zweite Ziel ist nicht mehr zu erreichen. Auf den ausgewählten Plätzen im Stadtgebiet dürfen weder Bratwurst gegrillt noch Weizenbier ausgeschenkt werden. Stammgäste der Hofsommer-Abende haben vorgesorgt, Wein, Sekt und Pils sowie Plastikbecher mitgebracht. Unterdessen schwingen Paare das Tanzbein zu den Takten von Chris Andrews „Yesterday Man“ und Semino Rossis „Hola, Hola, hast du heut’ abend Zeit für mich“. Das hatten auch die Anwohner, die es sich auf Campingstühlen vor den flachen Büschen bequem machten oder an geöffneten Fenstern oder auf Balkonen mitsangen. Zum Ausklang spielt das PFH-Trio immer das volkstümliche „Sierra Madre“ und „Irgendwann, irgendwo sehen wir uns wieder“ vom „König von Mallorca“, Jürgen Drews. Gestern ging’s auf dem Kreisel im Tiefenorter Ring weiter mit dem Hausener Duo „Simpatico“, das spanische Rhythmen interpretiert. „Drum spielen wir mal hier, mal da, kurz und mit Abstand, ist doch klar“, tönte der Barde vernehmlich, „bringen Freud’ direkt vor Ort, und naht Corona, sind wir fort“.