Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe des ADFC Mitglieder ziehen Bilanz

Auch 2020 hat der ADFC einiges vor: 1.500 Kilometer an Tages- und Feierabendtouren sind geplant. Foto: m

Mühlheim (m) – Nur der Kassierer und ein Beisitzer bilden derzeit den Vorstand der Ortsgruppe im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Bei der Jahreshauptversammlung im Sportheim am Wingertsweg konnten keine Mitglieder für die Vereinsspitze gewonnen werden. Und das obwohl die Ideen und Forderungen der Rad-Freunde in Politik und vor Ort in aller Munde sind. Allein Kassenwart Randolf Koeser und Beisitzerin Jutta Eckrich führen derzeit den Verein, Thomas Gelling und Edeltraud Schmück wurden zu Rechnungsprüfern gewählt. Schon seit längerem oblag die Leitung der Gruppe dem stellvertretenden Vorsitzenden Jörg Viehmann, nachdem der Erste weggezogen war. Viehmann gestaltet den Internet-Auftritt des ADFC Mühlheim und gab den Jahresbericht. Auf dem Fahrplan standen drei Codierungsaktionen in Lämmerspiel, am Rathaus und vor einem Fachgeschäft in Maintal-Dörnigheim. Beim Maimarkt betreuten Aktive den Zweirad-Parkplatz. Die beliebtesten Touren führten nach Aschaffenburg, Gelnhausen und Rodenbach, weitere nach Hochheim, über die Wasserkuppe, auf den Vulkan-Radweg und über die Hohe Straße 115 Kilometer durch den Vogelsberg. Meist sind ein Dutzend Teilnehmer dabei. Neun Tourleiter arbeiten die Strecken aus und führen die Fahrten. Für 2020 sind 1500 Kilometer an Tages- und Feierabendtouren vorgesehen. Die Picknicktour startet am Sonntag, 5. April, um 10 Uhr und wie immer im Rathaus-Innenhof. Es folgen die Baumblütentour am 19. April ab 11 Uhr und eine Feierabendtour am 24. April. Am 18. April ist eine Codierung bei Fahrrad Göbel in Maintal vorgesehen. Auch am Mühlentag am Pfingstmontag, 1. Juni, an der Brückenmühle ist der Club wieder vertreten, ein Sommerfest ist geplant, die Winterwanderung am 2. Advent, 6. Dezember, sowie eine Jahresabschlussfeier.

Beim Radler-Treff zwei Tage zuvor begrüßte die Runde der Einspurigkeit auf der B43 Richtung Offenbach, kritisierte aber das Konzept. Radfahrer seien dort „Kanonenfutter“, „schlimmer geht nimmer“, verurteilte jemand, „die Rad-Spur ist nur ein Abfallprodukt“. Für die Stahlross-Ritter sei bei der Gestaltung noch „Luft nach oben“, hieß es beim Termin, der ab sofort am letzten Mittwoch im Monat im Sportheim am Wingertsweg statt findet.

„Es ging eigentlich um mehr Parkplätze für Innenstadt“, verurteilten Mitglieder das Projekt. „Ein gesicherter Radweg ist 1,50 Meter breit und hat einen 75 Zentimeter breiten Schutzstreifen“, lehrten Kundige. Ein gutes Beispiel für einen solchen Streifen finde sich in Bürgel entlang des Mainzer Rings. „Aber wir können nicht von dem ausgehen, was nicht da ist“, lautete das Gegenargument. Ein Besucher meinte, „ein Parkplatz muss nicht so breit sein“, es gelte, Prioritäten neu zu definieren. Grundsätzlich war sich die Versammlung einig, „einspurig ist machbar“. Die Autofahrer kämen sowieso über nur eine Spur von Steinheim her, auch in Dietesheim gäbe es „keine Chance, die zweite Spur zu nutzen, also warum die Aufregung?“ Gefährlich sei es, wenn ein Wagenlenker an der Offenbacher Straße parkt und die Tür öffnet. Das gefährde Radfahrer, ihr Weg sollte besser rechts des Parkplatzes verlaufen. Der ADFC wurde zwar zum Fahrbahn-Versuch befragt, konnte aber „nicht große Impulse setzen“, erklärten Mitglieder. Auch einen Rad-Schnellweg von Hanau nach Frankfurt begrüßen sie sehr, „ob der aber machbar ist?“.