Apfelfreunde Rhein-Main testen den Jahrgang 2016 Mühlheim: Peter Mankels Stöffche macht das Rennen

Vorsitzende Gabriele Weil überreicht die Siegerurkunde für die Apfelwein-Prämierung an Peter Mankel (Mitte) und die Urkunde für den zweiten Rang an Jürgen Rohrbach. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) - „Don Pedro aus der Hainbornstraß’, der mescht gern Äppelwoi, roter Trierer und Boskop komme aach mit enei ….“ Seine Freunde haben ihm bereits im Vorfeld ein eigenes Lied geschrieben: Peter Mankel aus Rodenbach, der auch schon einmal den Sieg für den besten selbst gekelterten Äppelwoi nach Hause brachte, erhielt bei der jüngsten Verkostung der Apfelfreunde Rhein-Main erneut die Schärpe mit dem Titel „Apfelweinkönig“ verliehen.

Rund 20 Damen und Herren, Vereinsmitglieder und Hobbykelterer, sitzen im Garten der Alten Wagnerei an einer langen Tafel. Vor jedem Teilnehmer an der Runde steht ein Geripptes, mehrere Bembel sind auf den Garniturtischen verteilt. Gabriele Weil, Vorsitzende der Apfelfreunde, gibt Anweisungen für den Ablauf der Verkostung und die Bewertung des „Stöffche“. Zum 14. Mal bewertet die Runde Erzeugnisse von privaten Kelterern aus der Region. Zehn Apfelweine wurden eingereicht, von manchem auch zwei eigene Sorten. Neben Mankel war auch Friedel Meiß aus Rodgau-Dudenhofen schon einmal Apfelweinkönig, Engelbert Kemmerer, ebenfalls aus Dudenhofen, ist dabei, Jürgen Rohrbach aus Bruchköbel, Manfred Eberhard aus Nieder-Roden und Gabriele Weil.

Gewinner-Stöffche ist nach dem Enkel benannt

Die Ernte 2016 sei eine gute, fasst sie zusammen. Dieses Jahr sei dagegen viel Obst erfroren, je nach Lage. Vor allem in der Wetterau gab’s herbe Verluste. Aber die Apfelbäume blühen zu verschiedenen Phasen, manche haben durchgehalten, und bei der Qualität werde es keine Einbußen geben, so Fachfrau Weil. Die Runde kostet säuerliche und liebliche Proben, steckt die Nasen tief in die Gläser, spült den Äppler genüsslich durch den Gaumen und hält das Glas in die Sonne. Dann notieren die Juroren zwischen einem und fünf Punkte in ihre Tabelle. Mankel gewinnt schließlich mit seinem Oskar-Tropfen, den er nach einem Enkel getauft hat. „Enkelin Thea hat schon einen Preis“, sagt er.

Wichtig für den guten Apfelwein: Herzblut und Leidenschaft

Eines der Geheimnisse der Kelterei sei die Dosierung. „Mit Herzblut, Leidenschaft und viel Arbeit bringt man ein super Stöffche hervor“, verrät der Gekrönte. Wichtig sei, die Entwicklung zu beobachten, den Reifungsprozess zu verfolgen, zwischenzeitlich immer wieder die Säure zu messen, dann das Mostgewicht in der Maßeinheit Oechsle. „Die Faktoren müssen in der Waage sein“, unterrichtet der Rodenbacher. Dann muss die Hefe zum richtigen Zeitpunkt entnommen werden. „Ich musste noch nie eingreifen, man kann im Vorfeld Fehler ausklammern“, gibt der „König“ dem Äppler-Volk noch mit auf den Weg.