Innenminister Peter Beuth bringt Scheck und Urkunde vorbei Mühlheimer sind Feuerwehr des Monats Juli

Nach der Verleihung des Titels „Feuerwehr des Monats Juli“ formierten sich alle für das Gruppenbild mit Minister (links neben Daniel Tybussek): Mit dabei waren politische Prominenz aus Mühlheim, aus dem Wahlkreis sowie viele ehrenamtliche Retter. Foto: Mangold

Mühlheim (man) – Hessens Innenminister Peter Beuth schaute am 7. Juli im Feuerwehrhaus an der Anton-Dey-Straße vorbei, um einen Scheck in Höhe von 500 Euro zu bringen. Den bekamen die Mühlheimer Retter für den Titel „Feuerwehr des Montags Juli 2017“. Den gibt es nicht einfach so, sondern immer für eine besondere Leistung. Die Mühlheimer Wehr erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement im Bereich von Integration und Inklusion.

Vermeintlich vergisst Stadtbrandinspektor Lars Kindermann bei der Begrüßung einen der Seinen: Ehrenbürgerin Elisabeth Gilmer-Kaiser kommt vor, Bürgermeister Daniel Tybussek ebenso wie die Landtagsabgeordneten Ismail Tipi und Ulrike Alex. Ein Kamerad ruft ihm dann aber zu: „Du musst auch den Hans begrüßen.“ Die Rede ist von Hans Freudenberger (77), der Ehrenvorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Mühlheim. Darauf kann Innenminister Peter Beuth bei seiner Rede aufbauen, „denn jetzt weiß ich, dass ich Hans immer ansprechen muss“.

Der CDU-Minister äußerst sich politisch. Anhand der jüngsten Ereignisse beim G-20-Gipfel in Hamburg spricht Beuth vom besonderen Schutz, den Helfer von der Gesellschaft erwarten dürften. Neben Polizisten kamen dort auch Feuerwehrleute gewaltsam zu Schaden. Hessen habe im Bund erfolgreich eine Initiative gestartet, Attacken auf Retter und Helfer strafrechtlich härter zu ahnden. Der Minister erinnert außerdem an die Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr während der Flüchtlingskrise 2015, als er etwa den Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky per „Katastrophen-Einsatzbefehl gebeten habe, binnen 24 Stunden 1.000 Betten aufzustellen“. Ohne ehrenamtliche Helfer wäre das nicht zu schaffen gewesen.

500 Euro aufs Konto

Die Mühlheimer dürfen sich gerade Hessens „Feuerwehr des Monats Juli 2017“ nennen. Ein Titel, den das Innenministerium tatsächlich monatlich verleiht. Zur reinen Ehre kommen 500 Euro aufs Konto. Der Minister bekam von Kreisbrandinspektor Dr. Ralf Ackermann gesteckt, dass die Feuerwehrleute im Fachblatt „Florian“ stets gespannt nachschlagen, wer den Titel für welche Disziplin gerade trägt. Es trifft stets eine Wehr, die eine besondere Leistung vollbringt: „Ihnen ist es gelungen, Flüchtlinge für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu gewinnen“. Außerdem trainieren sowohl in der Kinder-, als auch die Jugendfeuerwehr jeweils ein Kamerad mit Handicap an den Geräten. Kreisbrandinspektor Dr. Ralf Ackermann erklärt, auch wenn nicht alle Flüchtlinge bis in die alle Ewigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr bleiben sollten, „so nehmen sie die Werte, die Sie ihnen hier vermitteln, auf jeden Fall mit“.

Feuerwehrhaus in Lämmerspiel

Daniel Tybussek greift ebenfalls zum Mikrofon. Der Bürgermeister spricht erst von der Wertschätzung, dann über ein Thema, das die Mühlheimer Retter gerade besonders die Ohren spitzen lässt. Die große Koalition schob die Sanierung des Feuerwehrhauses in Lämmerspiel in der Stadtverordnetenversammlung gerade erst mal nach hinten. Tybussek erwähnt die ursprünglich angekommenen Kosten von „700.000 Euro, die sich aber auf 1,3 Million erhöht haben“. Über die Notwendigkeit des Anliegens bestünde keine Diskussion, „aber das können ehrenamtliche Abgeordnete nicht einfach so durchwinken“. Anderen Vereinen gegenüber ließe sich das nicht begründen, die dann leer ausgingen. Der Bürgermeister verweist auf die Entscheidung im Parlament nach der Sommerpause, die für den 7. September ansteht.

Lars Kindermann dankt, „dass Sie das Thema jetzt angesprochen haben“. Der Stadtbrandinspektor erwähnt jedoch fehlende getrennt-geschlechtliche Umkleidekabinen und schlägt wegen nicht funktionsfähiger Brausen im Feuerwehrhaus eine unorthodoxe Alternative vor, die im Hause Tybussek viel Besuch zur Folge hätte: „Wir kommen auch gerne nach einen Einsatz bei Ihnen zum Duschen vorbei“.