Lämmerspieler Brandschützer stellen die Feuerwehr vor Neugierige sind bei der Feuerwehr willkommen

Auch die kleinsten Besucher blickten hinter die Kulissen der Lämmerspieler Feuerwehr und durften sogar ein kleines Feuer löschen. Foto: m

Mühlheim (m) – Die Lämmerspieler Brandschützer empfingen jüngst einen überschaubaren Kreis interessierter Mitbürger und machten sie mit einigen Handgriffen der ehrenamtlichen Retter vertraut. Sowohl Kinder als auch Erwachsene erwärmten sich für die Aufgaben unter Einsatz aufwändiger Technik.

Die schwarzen Feuerwehrjacken mit den Signalstreifen reichten den Jüngsten bis auf die Füße, ihre Köpfe verschwanden in den großen Helmen. Mit dieser Ausstattung erstickten kleine Lämmerspieler mit einem Feuerlöscher Flammen, die auf Knopfdruck aus einem Wasserbecken schossen. Einige der Dreikäsehoch waren derart begeistert von dem Job, dass ihr Name nun auf der Warteliste der Kinderfeuerwehr steht.

Sigurd Neumaier versucht sich am schweren Spreizer, mit dem sich die Wehrleute Zugang zu Verunglückten in verbogenen Fahrzeugen verschaffen. „Es ist marzialisch, wahnsinnig kraftvoll“, zeigt sich der Unternehmer beeindruckt von dem Geräte. „Es ist beachtlich, wie stabil so eine B-Säule ist“, wundert sich Gast Niedermaier, nachdem er versucht hat, den Aufbau mit einer Schere abzutrennen. „Es ist eine Herausforderung für die Retter“.

Mit der Schutzkleidung und dem schweren Gerät verschafft sich der Mann ein Gefühl für die Arbeit der freiwilligen Helfer. Sein Sohn und mehrere Mitarbeiter seiner Firma sind in der Wehr aktiv. Jetzt weiß der Chef noch besser, was es bedeutet, mitten in der Nacht durch den Alarm aus dem Schlaf gerissen zu werden. Dass sie dann ein komplettes Auto wie eine Konservendose aufschneiden, komme eher selten vor, meinte einer der Männer in Uniform.

Dennoch haben mehrere der Experten über zwei Wochenenden den THVU-Lehrgang für den Job mit 700 bar Druck qualifiziert, „Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall“.

Der SP 49 wiegt gut 20 Kilogramm und arbeitet mit Druckluft und 4,9 Tonnen Kraft, erläutert Feuerwehrmann Stefan Wolf. Das genügt, um den dunkelblauen Golf Bon Jovi auf dem Platz in ein Cabrio zu verwandeln. Niedermaier resümiert: „Es ist ein großartiger Job und unheimlich wichtig“. Dass er die Retter in seiner Belegschaft für Einsätze freistellt, erachtet er als „selbstverständlich und gesellschaftliche Aufgabe“.

Andere Mitglieder der Einsatzabteilung beherrschen die Drehleiter, mit deren Korb Schwindelfreie in 20 Meter Höhe gefahren werden. Die Aussicht ist schon beachtlich, auch wenn der Blick auf Dächer und Vorgärten der Nachbarschaft begrenzt ist, die Ferne ist vom Frühlingsgrün verdeckt. Gut zu erkennen ist von oben die weiße Plane vor den Fahrzeugboxen, auf der Kameraden übersichtlich das Zubehör für Spreizer und Schere angeordnet haben.

Nach dem Appell in der Hauptversammlung der Wehr haben sich fünf neue Kräfte für die Einsatzabteilung angemeldet. Wehrführer Sven Meder hieß Vater und Sohn willkommen, die schon in Polen bei der Wehr beschäftigt waren, sowie einen Lämmerspieler und zwei Frauen als Seiteneinsteiger. Den Mitmachtag bewertet Meder ebenso als sehr erfolgreich: „Bei einem großen Fest können wir nicht so intensiv auf Interessierte und ihre Fragen eingehen“, erklärt der Leiter. Zudem erforderte der Umbau des Feuerwehrhauses ein neues Konzept.