Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Rembrücken Familiäre Unterhaltung und Angebote für den Nachwuchs

Das Trio „Urig und echt“ verbreitete am Samstagabend auf dem Gelände am Rembrückener Feuerwehrhaus Wiesn-Atmosphäre, Musikerin Nicole kletterte mit ihrem Akkordeon auf die Garniturtische. Foto: m

Heusenstamm (m) – Feuerwehren gibt’s hierzulande zum Glück allerorten. Doch einen „Tag der offenen Tür“ wie den am Wochenende zelebrieren nur die Brandschützer in Rembrücken. Ihre Version der Präsentation besticht durch zwei herausragende Merkmale: Die stilvolle, familiäre Unterhaltung und die engagierten, vielfältigen Angebote für den Nachwuchs. Den berühmten Blick hinter die Kulissen, Schauübungen und Rundfahrten haben andere Wachen auch im Programm. Doch kaum eine Wehr bemüht sich mit so viel Hingabe und Phantasie um die nächste Generation. Die Mädchen und Jungen begeisterten sich für zahlreiche Spiel- und Mitmach-Aktionen auf der Obertshäuser Straße und auf dem Gelände der Floriansjünger. Mitglieder der Jugendfeuerwehr in ihren blauen T-Shirts buken an zwei Platten Crepes, führten einen Stand mit Gummi-Schnullern, Cola-Fläschchen, Brause, Marshmellows und Lakritz in dickbauchigen Bonbongläsern. Da ließen es sich auch die Eltern nicht nehmen, eine Auswahl der klebrigen Süßigkeiten wie in Kindertagen in Papiertütchen zusammenstellen zu lassen. Ein Team der Kinderwehr bediente derweil mit den Betreuerinnen die Popcornmaschine.
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Auf der abgesperrten Straße starteten Bobbycar-Rennen zwischen ausgelegten Schläuchen und über Hindernisse. Nebenan konnten Kandidaten ihr Gedächtnis im Riesen-Memory mit großen Holztafeln testen, sich schminken lassen oder in der Hüpfburg der Kreis-Feuerwehren große Sprünge unternehmen. Eltern und Großeltern kletterten mit ihren Sprösslingen in Tanklöschfahrzeug und Gerätewagen. Schüler, die schon länger bei der Kinderfeuerwehr sind, erläuterten den „Großen“ fachkundig und detailliert die Ausstattung der Fahrzeuge.

Die Theke hielt am Sonntag Weißwurst, Brezel und süßen Senf bereit, die „Alten Herren“ aus Weiskirchen begleiteten den Frühschoppen als musikalischer „Doppelpass“. Noch bayerischer ging’s bereits am Samstagabend zu, junge Leute wie Aktive waren mit ihren Partnern in karierten Hemden und Blusen, Dirndl und Krachledernen erschienen. Das Trio „Urig und echt“ verbreitete Wies’n-Atmosphäre, Musikerin Nicole kletterte mit ihrem Akkordeon auf den Garniturtische.

Feuerwehr-Pressewart und Moderator Joachim Beck heizte die Stimmung seinerseits mit Mannschaftswettbewerben an. Gruppen maßen sich in Grasski-Rennen, Baumstamm-Sägen und Maßkrug-Stemmen. Bürgermeister Halil Öztas hatte zuvor vergeblich mit Holzhammer und Zapfhahn gekämpft. Bis es gelang, das Fass Bier anzuschlagen und der Gerstensaft in die erste Mass lief, waren drei Plastik-Hähne verbraucht. Der Rathauschef nahm’s mit Humor, vermutete lächelnd Sabotage ...

Mit der Übung schilderten die stellvertretende Wehrführerin Vanessa Swiridow und Sprecher Beck einen „Verkehrsunfall“ und wie die Einsatzkräfte vorgehen. Ein Pkw war unter einen Lkw-Kipper gerutscht, der Fahrer eingeklemmt. Ein Dutzend Aktive zeigten, wie eine Befreiung des Verunglückten aussehen kann. Die Feuerwehrleute setzten Hydraulik-Schere und -Spreizer ein und sicherten den Container auf der Ladefläche mit sogenannten Büffelhebern.

Neun Jungfeuerwehrleute übernahmen den Brandschutz, standen mit C-Rohren im Anschlag bereit, falls Flammen aus einem der Wagen schlagen sollten. Zwölf Helfer der Kinderfeuerwehr mit den roten Blaumännern sicherten die Unfallstelle mit Pylonen ab. Fast eine Stunde waren die Retter am Einsatzort. „In der Realität dauert es oft viel länger“, erläuterte Beck dem Publikum. Denn dann untersuche ein Arzt die Verletzungen des Opfers und entscheide über die Art der Rettung.

Der „Tag der offenen Tür“ klang aus, wie er begonnen hatte – sehr gesellig und mit vielen Leckereien von den Theken der Floriansjünger.