Peter Schäfer räumt nach fast 30 Jahren seinen Posten als Vorsitzender der DJK Platz machen für neue Impulse

Treues Vereinsmitglied: Peter Schäfer hat sich viele Jahre aktiv für die DJK engagiert. Bild: m

Mühlheim – Die Fenster bringen viel Licht in den Karl-Henrich-Raum. Er erhielt den Namen des ersten DJK-Vorsitzenden nach der Wiedergründung 1950. Der Blick nach draußen fällt auf die mächtige St.-Markus-Kirche, und dort liegen auch die Wurzeln der Deutschen Jugendkraft und die des aktuellen Vorsitzenden. Doch morgen endet die Amtszeit von Peter Schäfer, nach fast 30 Jahren im Amt wird er versuchen, seine Aufgaben künftig in jüngere Hände zu legen,

Er begann 1963 in der C-Jugend Handball zu spielen. Damals boten in der Mühlenstadt drei Vereine diese Disziplin an, neben der DJK die Sport-Union und die Sportvereinigung Dietesheim. Die Schäfers lebten direkt am Gotteshaus in der Sackgasse und als katholisch geprägte Familie lag die Vereinswahl für Schäfer damit umso mehr auf der Hand. „Handball fing er damals noch auf einem Fußballgroßfeld mit ebenfalls elf Spielern an“, erinnert sich der scheidende Vorsitzende zurück.

Er selbst habe öfter die Position auf dem Feld gewechselt, war sehr erfolgreich in der A-Jugend. Der ersten Mannschaft stand er als Spielführer voran, 1981 gelang ihnen sogar der Aufstieg von der A-Klasse in die Bezirksliga, Schäfer stand im Tor. Bald leitete er die ganze Abteilung. Zusammen mit Gerhard Jung von der Spvgg. Dietesheim hat Schäfer wenig später, genauer gesagt im Jahr 1988, dann die HSG gegründet, der er bis 1996 vorstand – dann wurde er zum Vorsitzenden der DJK gewählt.

„Damals wurde dringend jemand gebraucht und es hat sich so ergeben”, berichtet er von seinem Anfang im Führungsgremium.

Gerne erinnert er sich an die große Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag der DJK im Jahr 2000 und an die zum 60. Jahrestag, als die neue Fahne präsentiert wurde, zurück. „Den Sinn dessen zu spüren, was man tut, das hat mich in all den Jahren immer zufrieden gestellt”, schrieb er in die Einladung zur Jahreshauptversammlung am heutigen Abend.

Doch seit Schäfer den Posten als Vorsitzender der DJK angetreten ist, hat sich einiges verändert – insbesondere mit Blick auf ehrenamtliche Vereinsstrukturen. „Für Projektarbeit und einzelne Dienste sind schon noch Helfer zu gewinnen”, beobachtet Schäfer. „Aber über einen längeren Zeitraum Verantwortung zu übernehmen, dazu sind nur wenige bereit.” Es werde darum künftig immer mehr Kooperationen und Zusammenschlüsse einzelner Vereine geben. „Ich sehe leider keinen anderen Weg“, gibt der Mann von der DJK zu bedenken. Ein Problem, das sich auch auf die Suche nach einem potenziellen Nachfolger oder einer Nachfolgerin für sein Amt als Vorsitzender auswirkt.

So wollte Schäfer etwa eigentlich schon vor vier Jahren aufhören und mit einem Wechsel an der Spitze des Vereins, der neben Handball und Tischtennis auch eine eigene Abteilung für Tanzsport anbietet, frischen Wind und neue Strukturen zulassen. Denn bei ihm selbst sei das Feuer inzwischen erloschen. „Alles hat seine Zeit, aber von mir kommen keine neuen Impulse, denn ich habe nicht mehr die Energie wie früher”, gesteht der Senior. Schäfer wird dem Verein aber dennoch erhalten bleiben, steht als Beisitzer zur Wahl.

Auch zur Abstimmung bei der morgigen Jahreshauptversammlung steht eine mögliche Satzungsänderung, wonach das Vereinsvermögen im Falle einer Auflösung nicht wie bisher an die katholische Kirche, sondern an die Stadt wandern soll. Grund dafür ist die geplante Zusammenlegung aller katholischen Pfarreien aus Mühlheim und Obertshausen zu einer großen Pfarrgemeinde.

Von Michael Prochnow