Die offiziellen Gäste blieben an diesem Morgen die einzigen und hatten interessante Neuerungen mitgebracht. Die 600 Kubikmeter Wasser für die beiden Becken werden jetzt nicht mehr über die schwarzen Schläuche auf dem Dach der Umkleidekabinen gepumpt, um sie dort von der Sonne aufwärmen zu lassen. Sie haben nach 15 Jahren Chlorwasser-Durchlauf ausgedient und wurden durch eine Photovoltaikanlage ersetzt.
Neue Photovoltaikanlage
103 Solar-Panels erzeugen nun den Strom, mit dem das kühle Nass auf eine konstante Bade-Temperatur gebracht wird. Die Elemente auf den vier städtischen Gebäuden können bis zu 27,81 Kilowatt erzeugen, informierte Kressel. Auch für die kalte Jahreszeit bringe die Anlage einen positiven Effekt: Durch die leichte Erwärmung müsse das Wasser nicht mehr abgelassen, nur noch abgedeckt werden, was Frostschäden vermeide. Bei bewölktem Himmel erzeuge die Photovoltaik weniger Energie, aber dann sei es in der Regel auch nicht so kalt, lehre die Erfahrung.
Klirrender Frost herrsche eher bei Sonnenschein unter blauem Himmel, erläuterte der Stadtwerke-Chef, dann könne wiederum mehr Energie fürs Heizen erzeugt werden. Der Durchlauferhitzer ist im Technikraum hinter der Aufsichtsloge untergebracht. Stromkabel seien vorhanden, die Leitungen von der Solarthermie entfernt worden. Mitarbeiter haben außerdem den Beton des Rohwasserbehälters saniert, der das Wasser vor der Reinigung sammelt. Kosten: rund 20.000 Euro.
Für den alljährlichen Austausch geplatzter Fliesen werden zwischen 5.000 und 10.000 Euro fällig, die Umrüstung auf Photovoltaik kostet 40.000 Euro. Ferner investieren die Stadtwerke in eine neue Bestuhlung am Kiosk, die mit 4.000 Euro veranschlagt ist. Der kulinarische Treffpunkt am Ein- und Ausgang ist mit dem Bad von 9 bis 19 Uhr geöffnet, ab zehn Uhr gibt’s in diesem Jahr auch Frühstück.
Niedrige Eintrittspreise
Ob die Freizeit-Oase allerdings bei einer unklaren Wetterlage geöffnet hat oder nicht, können Interessierte unter Telefon 06108 6347 erfahren. 2014 zählte die Verwaltung nur 15.000 Besucher, vor zwei Jahren waren es mit 33.000 mehr als doppelt so viele, in der vergangenen Saison rund 25.000, nachdem Mai und Juni verregnet waren. Unverändert bleiben die Eintrittspreise mit 2,50 Euro für Erwachsene und 1,50 für Kinder, mit einer Zehnerkarte sind elf Besuche möglich. Damit sei das Freibad in der Mühlenstadt das günstigste in der Region.
Das Team umfasst vier Schwimmmeister und einen Lehrling, dazu Rettungskräfte auf 450-Euro-Basis, teilt der stellvertretende Leiter Thomas Eitel mit. Daneben schieben im Wechsel sein Chef Roland Peterson Dienst, die Kollegen Marc-Oliver Sandrock und Stefan Schroth sowie Azubi Julian Kopp. Am Wochenende stehen dazu Retter von der DLRG am Beckenrand. „Durch das flexible Personal haben wir einen niedrigen Zuschussbedarf“, freut sich Wolfgang Kressel.
Wegen des Schul- und Vereinssportbetriebs bleibt das Hallenbad über den Sommer geöffnet. Am 24. Juni steigt eine Enten-Olympiade für Kinder und ganze Familien. Der Abend geht dann in ein Mitternachtsschwimmen über. Darüber hinaus sollen kurzfristig weitere Veranstaltungen laufen, informiert Öffentlichkeitsarbeiterin Eva Kressel.