Tennisclub Dietesheim startet wieder mit dem Training Spiel, Satz und Sieg

Der Tennisclub Dietesheim startet wieder auf der roten Asche. Zur Begrüßung werden die Schläger gekreuzt. Foto: m

Mühlheim (m) – Der Ball springt wieder übers Netz, der weiße Sport hat die Quarantäne überlebt. Der Tennisclub Dietesheim (TCD) ergriff die Gelegenheit bei Schopf und startete das Training am ersten Tag, an dem es wieder erlaubt war. „Unter den Mitgliedern herrschte große Freude und Erleichterung über den Neustart“, resümiert Pressesprecherin Christine Bredehöft.

Vorstandsmitglieder haben die neuen Hygiene-Richtlinien erarbeitet, formuliert und ans Eingangstor der Anlage gehängt. Eine fröhliche Froschfigur begleitet die Sportler auf die Anlage, erklärt, dass auf den Bänken immer nur eine Person sitzen darf. Der Lurch zeigt den Weg zum WC:

Mit Kreidepfeilen wie bei einer Fußgänger-Rallye haben die Verantwortlichen den gesamten Parcours in die Keramik und zurück markiert. Weitere Bilder verdeutlichen ebenfalls mit lustigen Grafiken, dass immer nur einer oder eine aufs Klo gehen darf.

Und: Händewaschen nicht vergessen, das gilt natürlich auch für die Tennisspieler. Die Umkleiden bleiben indes geschlossen, nur zu Hause darf geduscht werden. Mit dem Abstand-Halten haben die Sportler sowieso kein Problem, selbst die Doppel- und Mixed-Disziplinen seien in letzter Minute erlaubt worden, erklärt Vorstandsmitglied Bredehöft.

Als Gruß hat sich schon ein leichtes Rasseln mit den Rackets an ausgestreckten Armen durchgesetzt, demonstriert sie mit ihrer Tochter. Mit den Punktspielen könnte es nach dem Ende der Kontaktsperren im Juni losgehen – sofern die Zahl der Corona-Infektionen nicht steigt! Der Aufstieg zum Vereinsheim ist noch durch Flatterband unterbunden.

Es könnte in acht Tagen eingerollt werden, hofft die Sprecherin. Mitglieder des Vereins seien dabei, die Fläche zu ermitteln und auszurechnen, wie viele Besucher sich im Gastraum und auf der Terrasse aufhalten dürfen. Das Führungsgremium des TCD hat seitenweise Vorgaben des Deutschen und des Hessischen Tennisverbands gewälzt und mit denen der örtlichen Behörden abgeglichen.

Danach haben Helfer rund 40 Hinweisblätter gestaltet, ausgedruckt, laminiert und ausgehängt. Stephan Kaiser aus ihren Reihen habe sie zum Corona-Beauftragten ernannt. „Es ist wie eine Befreiung“, freut sich Sportwart Helmut Dey. „Die Sperre für Tennisvereine war nicht nachvollziehbar, aber wir haben die Verbote solidarisch mitgetragen.“ Heute seien sie froh, dass sie eine Spezialfirma zur Aufbereitung der Plätze nicht umsonst beauftragt hatten. Die Experten installierten auch neue Netze und legten neue Linien aus.

Etwa 300 Mitglieder zählt der Club, darunter 260 Aktive, von denen 100 Mädchen und Jungen der Jugendabteilung angehören. Wer spielen möchte, musste sich auf einer neuen Seite auf dem Internetauftritt des TCD registrieren, dann für einen Termin und einen Platz eintragen. „Wir haben super Erfahrungen mit dem System gemacht“, betonte Dey, „die Tennisspieler sind mega-dankbar, dass sie sich wieder in ihrem Sport bewegen können“.

Für viele Schüler bringe die Öffnung „ein Stück Alltag zurück“, sagte Christine Bredehöft. „Es ist oft der einzige feste Termin, sich mit seinem Kumpel zu treffen“. Auch für Berufstätige sei die Buchung im Netz hilfreich, sie können sich so eines Platzes sicher sein, auch wenn’s mal etwas später wird.

Auch in der neuen Zeit „freuen wir uns natürlich über neue Mitglieder“, wirbt die Öffentlichkeitsarbeiterin.

„Wir integrieren jedes Jahr zahlreiche neue Spieler vom Vorschüler bis zum Rentner, es bilden sich nette Gruppen von Neu- oder Wiedereinsteigern“, wirbt die Pressewartin für den Verein an der Dieselstraße.