Neujahrskonzert mit dem Blasorchester der Sport-Union Mühlheim SUM startet klangvoll in das neue Jahr 2020

Das 58-köpfig große Blasorchester der Sport-Union zeigte in gewohnt brillanter Manier eine tolle Vorstellung beim Traditionskonzert. Foto: m

Mühlheim (m) – Kaum einer Gemeinschaft gelingt es, an einem Feiertag, zumal am ersten im neuen Jahr, ein so großes Publikum zu gewinnen. Und das über Jahrzehnte hinweg. Zum Start ins neue Jahr entführte das 58-köpfige große Blasorchester der Sport-Union (SUM) seine Zuhörer wieder auf eine Zeitreise, von Beethoven über Strauss bis zu Evergreens aus Musicals und aktuellen Kino-Musiken – das Ensemble um Sven Greifenstein begeistert mit einem grandiosen Repertoire. Diesmal hatte das Traditionskonzert eine doppelte Funktion. Es eröffnete auch den Reigen der monatlichen Veranstaltungen anlässlich des 75. Geburtstags der SUM. Die Gäste wurden wie gewohnt mit einem Glas Sekt oder Orangensaft willkommen geheißen, mit Salzgebäck und Schokolade. Nach dem Konzert schenkten Vereinsmitglieder mit einem prächtigen Kalender mit der Vorstellung der SUM-Geschichte und -Abteilungen. Bei so vielen Wohltaten darf man schon mal eine Sau aufstellen. Für die großzügigen Mühlenstädter erwies sich das Sparschwein der Musiker jedoch als zu schlank. Die Gastgeber klappten darum zwei dickbauchige Geigenkästen auf, die ganz locker auch breite Geldscheine fassen. Die Instrumentalisten wollen vom Erlös Notenmaterial kaufen, was ja wieder den Spendern zugutekommt, erinnerte Thilo Schäfer.

Der versierte Conferencier aus den Reihen des starken Orchesters führte wieder lehrreich und mit einem Schalk im Nacken durchs Programm. „Allerhöchste Konzentration“ sowie „Ausgeglichenheit und Ruhe“ verlange nach Schäfers Worten „A Little Opening“, das Eröffnungsstück, das einen häufigen Wechsel der Stimmungen kennzeichne.

Dirigent Greifenstein musste stets am Bühnenrand entlang balancieren, um seinen Arbeitsplatz während der Moderationen zu verlassen. Die Bühne reicht dem Orchester bald nicht mehr aus, derzeit seien es allerdings die neuen, voluminösen Pauken, die Platz beanspruchen, erläuterte Abteilungsleiterin Iris Schulz.

Im Ablauf folgte „das Künstlerleben“, ein Marsch aus der Oper Carmen, arrangiert von Walter Kalischnig. Der Moderator erläuterte den Faschings-Walzer von Johann Strauss Sohn im historischen Umfeld seiner Zeit, als das Werk zur Aufmunterung von Armee und Bevölkerung nach einer Niederlage 1866 dienen sollte. Danach widmete sich das Orchester mit einem Medley Ludwig van Beethoven, dem Klimawandel in Form „schmelzender Riesen“, einem „Klagelied des jungen Komponisten Armin Kofler mit „Hoffnung auf eine bessere Zukunft“. Der Reigen endete mit der Musik aus dem Zeichentrickfilm über den Straßendieb „Aladdin“. Allerdings nicht ohne eine Zugabe:

Der Radetzky Marsch muss sein, dem jubelnden Auditorium spendierten die Bläser auch noch ein Werk aus dem „Aschenbrödel“-Film.