Erstes GMF-Großereignis seit gut zwei Jahren lockte in die Bahnhofstraße Trubel in der Stadt des Lächelns

Ein Prosit auf die Veranstalter: Bei strahlendem Sonnenschein versammelte sich fast ganz Mühlheim in der Bahnhofstraße und auf dem Brückenmühl-Parkplatz.

Mühlheim – Neues Leben in der Stadt der strahlenden Gesichter: Wer am letzten Mai-Wochenende durch die Bahnhofstraße oder über den Brückenmühl-Parkplatz schlenderte, traf nur auf lächelnde Menschen. Der Gewerbeverein GMF nutzte die Pandemie-Pause zum ersten Großereignis seit gut zwei Jahren. Vorsitzender Michael Wüst bedankte sich überschwänglich beim heiligen Petrus, der fürs Wetter verantwortlich gemacht wird. Und das konnte besser nicht sein.

Chrom über Elektromotoren aus den heimischen Autohäusern blitzt in der Sonne. Der Appetit zieht die Scharen aber zunächst zu kulinarischen Leckereien. Die Souvlaki-Griller vorm griechischen Lebensmittelladen und Lieblingstreffpunkt echter Mühlenstädter wenden Fleischröllchen von Schwein oder Huhn im Akkord. Ein neues Café wirbt für hausgemachte Kuchen und Früchtetees.

Für die alternative Zunge liegen Energiebällchen aus Rohkost bereit, mit Mandel und Dattel, Kokosraspel und Zimt oder Carobpulver und Zimt. Das Heimatständchen lockt mit einer Heimattasche: Pitabrot mit Kassler, Kraut, Zwiebeln und Apfelsenf oder Tomate, Mozzarella und Rucola. Noch heimatlicher klingt Tasche 2: Handkäs’ mit Musik, Grie Soß’ oder Kochkäs’. Abenteuerlustige Gaumen kosten bei den Blicha-Damen aus Ostafrika „Feel Good Food“, Essen fürs gute Gefühl mit feurig gefüllten Falafel-Rollen.

Gute Gefühle versprüht immer noch GMF-Sprecher Wüst von der Bühne. Er dankt Bürgermeister Daniel Tybussek und seinem Team für den „kurzen Draht ins Rathaus“, für die enorme Unterstützung, die auch die Stadtwerke und der Immoservice geleistet haben. „Sie machen den Markt zu einem Stadt-Fest“, jubelt der Unternehmer und lobt Kolleginnen und Kollegen, die das Spektakel neben ihrem Geschäftsbetrieb auf die Beine gestellt haben.

Erst Ende März sei die Entscheidung für die Freiluft-Veranstaltung gefallen. „Die Organisation innerhalb kurzer Zeit ist nur durch den Zusammenhalt in Mühlheim möglich“, pflichtet GMF-Vorstand Felix Frost bei. Das Ergebnis sei „Lebensfreude pur“, schwärmt Stadtverordneten-Vorsteherin Gudrun Monat. Und der Platz gegenüber der Mühle tauge für mehr als nur zum Parken!

Einig appellieren Monat und Tybussek ans Publikum, dass die Bürgerinnen und Bürger auch nach dem Fest die örtlichen Fachgeschäfte aufsuchen mögen: „Wer weiterdenkt, kauft näher ein“, laute das Motto. Dann greift der Bürgermeister zum Besteck von Binding-Brauer Ralph Best: Trotz der langen Abstinenz braucht er nur einen Holzhammer-Schlag und das Freibier fließt.

Artisten begeistern Kinder, Plastikteller auf dünnen Holzstäben kreisen zu lassen und kleine, weiche Bälle zu jonglieren.

Von der Bühne begleiten Bands mit entspannten, lateinamerikanischen Rhythmen das bunte Treiben. Die Stadtwerke fesseln mit Aktionskünstlern ganze Familien. Sie malen gemeinsam oder basteln mit Metallen und Plastikteilen, sortiert in alten Koffern.

Die Einkaufsbummler ergötzen sich an fertiger Kunst, kunterbunten Taschen, Tellern, Artikeln aus Textil oder Ton. Popcorn und Lebkuchenherzen bringen Jahrmarkt-Atmosphäre auf die Mühlheimer Zeil.

Von Michael Prochnow