Der Boom ist ungebrochen Erfolgreiche Spendenaktion der Heiligkreuz-Gemeinde für Flüchtlinge

Wieder bringen drei Neu-Isenburgerinnen Kleiderspenden zur Sammelstelle ins Alfred-Delp-Haus, Liesel Schulte-Sasse (Mitte) nimmt sie mit ihrem Team entgegen. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Vor dem Alfred-Delp-Haus steht eine lange Reihe von Koffern, eine Frau stellt gerade einen weiteren dazu, er scheint voll bepackt zu sein und ziemlich schwer. Niemand will verreisen, die Koffer voller Kleider- und anderer Sachspenden sind für die Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Rathenaustraße bestimmt. Gerhard Weiß kommt gerade mit dem Bus zurück um einen neue „Ladung“ zu holen. „Es ist unglaublich, was die Leute noch so alles zu Hause haben“, wundert er sich. Die Flüchtlinge wird es freuen.

Die katholische Pfarrgemeinde Zum Heiligen Kreuz im Buchenbusch, die insbesondere über ihre Kolpingfamilie stark in den Hilfsaktionen für Flüchtlinge engagiert ist, hatte erneut zu einer Sachspenden-Aktion aufgerufen. Am Donnerstag und Samstag konnten Bürger Kleider, Schuhe, Spielzeug und andere Sachspenden dort abgeben. „Wir wurden wieder einmal regelrecht überschüttet mit Kleidung, Schuhen und Koffern, aber auch ganze Kinderwagen, Taschen und Freizeitartikel“, beschreibt Gabriel Weiß die große Hilfsbereitschaft. Die Artikel wurden von einen Zwei-Schichten-Team sortiert und entsprechend wieder in große Taschen und Koffer gepackt. „Damit schlagen wir gleich zwei Fliegen mit der berühmten Klappe: Wir haben ein passendes Behältnis zum Transport in die Flüchtlingsunterkunft und zudem werden dort auch Taschen und Koffer von den Flüchtlingen für ihre Weiterverlegung gebraucht“, erklärt Helga Frunzek.

Am Donnerstag konnte nicht alle angelieferten Sachen bis Toreschluss sortiert werden, sodass die „Frühschicht“ am Samstagmorgen noch vor der offiziellen Annahmezeit den noch vorhanden Lagerbestand sortieren musste. „Wir hatten kaum Platz um uns zu drehen, aber wir haben es geschafft“, sagte Liesel Schulte-Sasse. Die zweite Schicht hatte dann alle Hände voll zu tun, um die neu angelieferten Artikel „sortenrein“ zu verpacken. „Hier in diesen Koffer kommen die Herrenhosen, in die große Tasche dort Damenpullover und in den Karton die Wintermäntel“, versuchte Brigitte Engel etwas Ordnung in den Ablauf zu bringen.

Pendelverkehr zur Unterkunft

Dann gab es noch Koffer mit Damen- oder Herrenschuhen, Taschen mit Hygieneartikeln und schließlich noch große Taschen mit Freizeitartikeln vom Tischtennisschläger bis hin zur kompletten Inliner-Ausrüstung. „Das wird wieder freudige Augen geben“, erinnerte sich Brigitte Engel an ihren jüngsten Besuch.

Einen wahren Transport-Pendelverkehr musste Gerhard Weiß bewerkstelligen, der mit einem Kleinbus wieder viele Fahrten vom Alfred-Delp-Haus zur Flüchtlingsunterkunft in der Rathenaustraße unternahm. „Wir haben gehört, dass in der nächsten Woche fast 400 neue Flüchtlinge kommen sollen“, verwies Liesel Schulte-Sasse auf den großen Bedarf. Auch wenn der strenge Frost nun nachgelassen hat, so wird bedingt durch den stetigen Wechsel von neu ankommenden und weiterverlegten Flüchtlingen, auch weiterhin großen Bedarf an Winterkleidung bestehen. „Wir warten jetzt wieder ab, bis wir aus der Flüchtlingsunterkunft gesagt bekommen, was genau gebraucht wird, dann werden wir den nächsten Aufruf starten“, erklärte Schulte-Sasse.

Wer die Gemeinde finanziell unterstützen möchte, kann einen Betrag seiner Wahl auf das Spendenkonto mit dem Stichwort „Flüchtlingshilfe“ überweisen: Konto-Inhaber Katholische Kirche Heilig Kreuz, IBAN DE82 506 521 24 0036123677.