Grooving Doctors rockten zugunsten des Kinderpalliativteams Südhessen im „Treffpunkt“ Musik für kranke Kinder

The Grooving Doctors begeisterten beim Benefiz-Konzert im rappelvollen Treffpunkt. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Einen unheilbar kranken Menschen in den letzten Tagen seines Lebens zu begleiten und ihm in der verbleibenden Zeit so gut wie möglich zur Seite zu stehen, ist schon ungemein schwer. Wie schwer muss es dann erst sein, ein Kind – aber auch dessen Familie – in solch einer Situation zu begleiten? „Von den Krankenkassen wird ausschließlich die medizinische und pflegerische Betreuung übernommen, allerdings gehen unsere Tätigkeiten weit über die rein medizinischen Notwendigkeiten hinaus. Diese können ausschließlich über Spenden finanziert werden, sind aber gleichermaßen wertvoll für die zu betreuenden Patienten und deren Familien“, beschreibt Andrea Buchkamp, Pressesprecherin des Kinderpalliativteams Südhessen, die Tätigkeit der gemeinnützigen Einrichtung mit Sitz in Frankfurt.

Helmut Golke, Organisationschef des Ärztlichen Musikvereins Südhessen Grooving Doctors, weiß aus persönlicher Erfahrung um die schwere Zeit einer Krebserkrankung und setzt sich deshalb mit seinen Freunden, der Band Grooving Doctors Challenge, für die Unterstützung auch des Kinderpalliativteams Südhessen ein.

Am Samstagabend gaben die Grooving Doctors ein Benefizkonzert im ausverkauften Saal des „Treffpunkt“ in Neu-Isenburg. „Wir sind froh, und sagen allen schon mal vielen Dank im Namen jener Kinder, die wir mit ihren Spenden und Eintrittsgeldern weiter unterstützen können“, bedankte sich Golke bei den über 200 Gästen, die gekommen waren. Andrea Buchkamp berichtete anschließend von der vielfältigen Arbeit des Kinderpalliativteams Südhessen, das Kindern ermöglicht, dort ihre letzte Lebenszeit verbringen zu können, wo sie sich am wohlsten fühlen: zu Hause in gewohnter Umgebung. „Wir kümmern uns auch um die Betreuung der Geschwisterkinder, die oft ein Schattendasein führen, wir unterstützen die therapeutische Betreuung, helfen bei der Kontaktpflege zu Schulen und Behörden“, so Buchkamp. Wichtig ist aber auch die psychologische Betreuung der Familien in Zeiten von Stress und Erschöpfungszuständen, die Klärung und Unterstützung bei sozialrechtlichen Fragen, aber auch die Unterstützung bei der Sicherung des Arbeitsplatzes der Eltern in Zeiten der intensiven Pflege des erkrankten Kindes. „Wir möchten gerne die Trauerarbeit für die Zeit danach ausbauen und uns auch um eine tiergestützte Therapie bemühen sowie die perinatale Beratung und Versorgungsplanung ausbauen“, so Buchkamp. Immer öfter besteht bei werdenden Eltern, die ein Kind mit voraussichtlich nur sehr kurzer Lebensprognose erwarten, der Wunsch, auch nur für eine kurze Zeit eine Familie sein zu können und dass ihr Kind zu Hause und nicht in der sterilen Umgebung der Klinik versterben soll. Die Palliativversorgung eines noch ungeborenen Kindes mit lebensverkürzenden Erkrankung beginnt bereits vor der Geburt des Patienten.

Eröffnet wurde das Benefiz-Konzert von Lara Hartzsch, der Schwester eines verstorbenen Kindes, das bis zum Schluss medizinisch und pflegerisch vom Kinderpalliativteam betreut wurde.

Der Song „Phantomschmerz“ von Lara Hartzsch war ergreifend für alle. Die Band No Gain sorgte dann für ein Warm-Up der Gäste, bevor die Grooving Doctors ihre Songs boten. Die mitreißenden Doctors sorgten wieder einmal für Begeisterung unter den Gästen, die gerne ihre Spender-Herzen weit öffneten.