Statt Hochzeitsgeschenken: Spende für Kinderintensivstation des Sana Klinikums Känguru-Liege für Eltern und Frühgeborene

Lucie und Kevin Eckstaedt (vorne) mit (hinten, von links) Jessica Di Falco (Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin), Madeleine Mostok (Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin) und Judith Jochim (Leitende Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin). Foto: p

Offenbach (red) – Die Anschaffung eines sogenannten Känguru-Stuhls haben Lucie und Kevin Eckstaedt aus Offenbach mit einer Spendensammlung unter ihren Hochzeitsgästen für die Kinderklinik des Sana Klinikums möglich gemacht. Das Paar hatte im November geheiratet, auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden gebeten. 3.500 Euro waren so zusammengekommen.

„Wir wollten an unserem glücklichsten Tag im Leben Freude an Menschen weiterschenken, die sie dringender benötigen. Da wir später auch einmal Kinder bekommen möchten, haben wir dabei gleich an die ganz Kleinen in der Kinderklinik und ihre Eltern gedacht, denen es gerade nicht so gut geht. Mit dem Känguru-Stuhl ist unsere Spende sehr gut angelegt“, sagen der Personalberater und die Steuerberateranwärterin.

Judith Jochim, leitende Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sana Klinikum Offenbach, kann das nur bestätigen: „Das sogenannte „Känguruhen“ stärkt nachgewiesenermaßen die äußerst wichtige Bindung zwischen Frühgeborenen und ihren Eltern, die durch den Krankenhausaufenthalt einer großen Belastung ausgesetzt sind. Soweit die Frühgeborenen stabil sind, dürfen die Eltern, ungeachtet der Kabel und Schläuche, an die ihr Kind womöglich angeschlossen ist, auf der Känguru-Liege mit ihrem Baby kuscheln. Das ist wichtig für die psychosoziale und emotionale Entwicklung der Früh- und Neugeborenen, denn durch den direkten Hautkontakt bauen Eltern und Kind eine besonders enge Bindung auf. Das Baby spürt seine Mutter oder seinen Vater, hört den vertrauten Herzschlag und die Stimme und nimmt den Körpergeruch wahr. Diese Methode sorgt zudem für eine bessere Temperaturregulation der Frühgeborenen und senkt insgesamt die Komplikationsrate durch die Frühgeburtlichkeit. Immer wieder beobachten wir, dass die Eltern schon nach kurzer Zeit merken, wie sehr sie und ihr Kind diese gemeinsame Zeit und die Berührungen genießen“, sagt Jochim.

Damit der positive Effekt möglichst groß ist, nehmen die Eltern auf dem Känguru-Stuhl eine bequeme Liegeposition ein und können so mit dem Baby auf der Brust für eine längere Zeit verweilen. Das Konzept der Känguru-Methode bindet die Eltern überdies so schnell wie möglich in die Pflege mit ein, wodurch sie einen ganz erheblichen Teil zum Wohlbefinden und zur Genesung ihrer Kinder beitragen.