Robotik in Albert-Schweitzer- und Geschwister-Scholl-Schule Die Programmierer von morgen

An der Albert-Schweitzer-Schule demonstrieren Nicoleta (von links), Lea Wendisch, Dr. Said Afilal und Kevin, was der EV3 alles kann. Foto: Stadt Offenbach/p

Offenbach (red) – Mit dem Geld aus dem Digitalpakt des Landes Hessen kann die Stadt Offenbach jetzt W-Lan an allen Schulen einrichten. Insgesamt 9,67 Millionen Euro stehen dafür bereit. Fast alle Schulen wurden mittlerweile ans Glasfasernetz angeschlossen und haben schnelles Internet. Für Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß eine wichtige Investition in die Zukunft: „Wer Zukunft gestalten und handlungsfähig bleiben will, muss schon bei den Kleinen anfangen. In den Grundschulen werden die ersten Gehversuche gemacht, in den weiterführenden gibt es schon erste Jahrgänge, die sich intensiv mit Robotik beschäftigen.“

Gemalt wird in der Albert-Schweitzer-Schule nur noch im Kunstunterricht, zur Bebilderung von Referaten gestalten die Schüler keine Plakate, sondern eben gleich eine Power-Point-Präsentation. Und weil die Schule neben den Schwerpunkten Sport und Naturwissenschaften seit einigen Jahren auch den Bereich Informatik stärkt, machen alle bereits in der fünften Klasse den Computerführerschein. Wer dann mehr über Computer und angewandte Informatik lernen möchte, macht die Junior Ingenieur-Akademie.. So befasst sich gerade eine Gruppe mit der Frage, wie sich mit einer Chipkarte der schuleigene Fahrradkeller öffnen lässt.

„Das klingt vielleicht ein bisschen nerdig“, erklärt Lea Wendisch. Sie unterrichtet Mathematik, Informatik und betreut die Junior Ingenieur-Akademie. „Macht aber auch Spaß“, vollendet Kevin den Satz. Ihm gefällt, dass Schule und Lehrer Ideen und Umsetzung Hundertprozent unterstützen.

Zur Erklärung: Seit 2017 gehört die Albert-Schweitzer-Schule dem bundesweiten Exzellenzcluster Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik an. „Außerdem sind wir die einzige Schule in Offenbach mit einem Leistungskurs Informatik“, sagt Dr. Said Afilal, Mathematiklehrer und Vertreter der Schulleitung.

Der Schwerpunkt kommt auch bei den Schülern gut an, Nicoleta besucht die zehnte Klasse und ist stolz, dass „die Schule mitgeht und den Bereich Technik fördert“.

Mit dem EV3-Roboter von Lego beschäftigen sich die Schüler an der Geschwister-Scholl-Schule. Sebastian Pasch kümmert sich als IT-Beauftragter der Gesamtschule gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Volp auch um die Robotik AG. Insgesamt vier Roboter gibt es Dank der persönlichen Leidenschaft Paschs für das Thema inzwischen, soweit wie an der Albert-Schweitzer-Schule sind Pasch, Volp und ihre Kollegen noch nicht. „Wir arbeiten an einem Konzept, alle wissen von den tollen technischen Möglichkeiten, die sich im Unterricht bieten und wir schauen, wie Gelder sinnvoll verwendet werden können.“ Zielsetzung ist, dass alle Schüler irgendwann statt mit Büchern in E-Books arbeiten, wie es derzeit als Pilotprojekt in der aktuellen fünften Klasse probiert wird. Außerdem gibt es einen Workshop in der siebten Klasse und die Möglichkeit, Informatik als Wahlpflichtfach in der achten Klasse zu wählen. Mit der Robotik-AG gibt es ein erstes Angebot für alle, die sich für praxisorientierte Programmierungen interessieren. Dabei bauen die Schüler kleine Roboter und bringen ihnen mit der Computersyntax Arduino bei, beispielsweise mit einem Greifarm einen Gegenstadt zu transportieren oder mit Sensoren gesteuert, Hindernissen auszuweichen. Dem sechszehnjährigen Moinamin ist das nicht genug.

Er habe schon als Kind ein Videospiel übersetzt, erzählt er und will später mehr als nur Lego Mindstorm-Roboter programmieren. Sein Berufswunsch steht daher schon fest: CEO Maschinenbau oder Informatiker will er werden, Schule soll ihn auf seinem Weg begleiten und unterstützen.

Am 16. Mai findet übrigens der „World Robot Olympiad“-Regionalentscheid in der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule statt, Gäste und Interessierte sind dazu herzlich willkommen.