Offenbacher Pfarrerin Crüwell predigt auf dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund „Wir stellen die Vertrauensfrage“

Pfarrerin Henriette Crüwell und Maximilian Winter: Beide werden beim Kirchentag die Eröffnungspredigt halten. Foto: Rolf Oeser

Offenbach/Dortmund (red) – Mit drei Großgottesdiensten auf öffentlichen Plätzen wird am Mittwoch, 19. Juni, der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag eröffnet. In dem generationsübergreifenden Eröffnungsgottesdienst auf dem Friedensplatz wird Henriette Crüwell, Pfarrerin der Offenbacher Friedensgemeinde, predigen. Ihr zur Seite steht der 17-jährige Offenbacher Maximilian Winter, der mit Crüwell gemeinsam die Predigt hält.

Winter ist in der Stadt kein Unbekannter, so steht er seit Jahren regelmäßig beim Theaterclub Elmar auf der Bühne. „Die Bühnenerfahrung ist wichtig, schließlich kommen tausende Menschen zu dem

Gottesdienst“, sagt die Pfarrerin. Sie selbst sei vom Organisationskomitee gefragt worden, ob sie die Predigt beim „Gottesdienst für Groß und Klein“, wie er im Programm heißt, übernehmen würde. „Da habe ich natürlich ‚Ja‘ gesagt“, erzählt Crüwell. „Das ist von der Größenordnung her schon ein deutlicher Schritt aus der sonntäglichen Komfortzone heraus“, fügt sie lachend hinzu. Aufgeregt

angesichts der zu erwarteten Besuchermenge ist sie aber nicht. „Der Termin ist dafür ja noch zu weit weg.“

Thema der gemeinsamen Predigt wird das biblische Zitat „Was für ein Vertrauen“, das Motto des diesjährigen Kirchentags, sein. „Ob im Freundeskreis, im Sportverein, im Theaterclub oder beim Seniorennachmittag, Maximilian und ich stellen überall die Vertrauensfrage und lassen uns Geschichten über Vertrauen erzählen“, sagt die Pfarrerin. Schon jetzt seien ihnen sehr berührende Geschichten berichtet worden, etwa die einer älteren Dame, die 1989 bei den Demonstrationen in

Leipzig dabei war. „Sie berichtete mir, wie sie mit einer Kerze aus der Kirche kam und auf der Straße die Polizei und Stasi standen, aber sie felsenfest wusste: ‚Es wird gutgehen!‘“, sagt Crüwell. Es seien vor allem existenzielle Situationen, die ihnen berichtet wurden, Situationen, in denen die Menschen auf einen guten Ausgang vertraut haben. Mit zehn Minuten haben Crüwell und Winter für die Predigt zwar den längsten „Slot“ beim Gottesdienst, aber es werde schwer werden, die erzählten Erlebnisse darin unterzubringen, vermutet die Theologin. Einmal in der Woche treffen beide sich und bereiten ihren Auftritt in dem Gottesdienst vor.

Der generationsübergreifende Eröffnungsgottesdienst wird am Mittwoch, 19. Juni, von 16.30 bis 17.30 Uhr auf dem Dortmunder Friedensplatz gefeiert. Weitere Informationen zum 37. Deutschen

Evangelischen Kirchentag unter www.kirchentag.de.