Naturschutzbund würdigt Gründungsmitglied Philipp Huther Ehrung für einen Mann der ersten Stunde

Doris Lerch (Vorstandsmitglied), Vorsitzender Dr. Rüdiger Werner und Schatzmeisterin Verena Henschler (rechts) ehrten Philipp Huther (Zweiter von rechts). Foto: p/Nabu

Rödermark – Der Naturschutzbund Nabu muss wegen der Pandemie seine 50-Jahr-Feier zwar verschieben. Die akademische Feier wird also erst am 26. Juni 2022 im Foyer der Kulturhalle stattfinden. Trotzdem erinnert der Verein schon jetzt an eins seiner Gründungsmitglieder: Philipp Huther.

Als am 1. März 1971 einige Naturschützer die Gründung der Ortsgruppe Rödermark des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV) vollzogen, war er bereits dabei: Schreinermeister Philipp Huther. Heute ist der vitale 96-Jährige das letzte noch lebende Gründungsmitglied des Vereins, der sich nach der Wende 1991 in Naturschutzbund Deutschland, Ortsgruppe Rödermark (kurz: Nabu Rödermark) umbenannte.

Philipp Huther erinnert sich noch gut an die Anfangsjahre, die ganz im Sinne des praktischen Vogelschutzes standen. Nabu-Urgestein Werner Weber überzeugte den Schreiner, dessen Werkstätten für den Bau von Nistkästen zu verwenden. So schnitt Philipp Huther eifrig das Holz zurecht, das von anderen Mitgliedern schließlich zu Nistkästen zusammengebaut wurde. Diese wurden entweder aufgehängt oder verkauft, an Privatpersonen ebenso wie an andere DBV-Gruppen. Insgesamt werden es mehrere Tausend gewesen sein, so Philipp Huther, darunter auch Dutzende sogenannter Steinkauzröhren, die er meist aus alten Holzrollläden herstellte. Hin und wieder half er auch bei Zählungen und Kartierungen mit aus. Bei den Zählungen von Greifvogelhorsten war er allerdings nur einmal dabei. Das stundenlange Hochschauen führte zu einer Nackenstarre, die ihn noch tagelang bei seiner beruflichen Tätigkeit behinderte. Seit vielen Jahren stellt Philipp Huther der Nabu-Gruppe auch Teile seiner ehemaligen Schreinerei als Lagerraum zur Verfügung. Ohne dieses Gerätelager wäre vieles, was der Nabu heute in Rödermark und im Kreis macht, nicht möglich. Für diese Treue und seinen Einsatz für den Naturschutz hat ihm der Vorstand der Nabu-Ortsgruppe die Silberne Ehrennadel des Nabu Hessen sowie die Nabu-Ehrenurkunde für 50 Jahr Mitgliedschaft verliehen. Außerdem bekam der Jubilar etwas für selbst zu knabbern und obendrein noch etwas für die Vögel, die er in seinem weitläufigen Garten so gerne beobachteten Vögel: 100 Meisenknödel mitsamt eines Futterrings.
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