Großes Musiktheater in Rödermark Pinocchio erobert Musikbühne

Die Macher von „Pinocchio“ mit Erstem Stadtrat (von links): Andreas Zöller, Sylvia Gerbig, Ute Rausch und Jörg Rotter. Zöller ist Dirigent von Endlisch Musigg, Gerbig hat die musikalische Leitung, Rausch kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Foto: Löw

Rödermark (red) – Die Musiker haben schon mit den Proben begonnen, Kinder üben Tänze ein, der Märchenerzähler feilt an seinem Text – kurzum: Der Countdown läuft für ein außergewöhnliches Konzertereignis. Das Orchester Endlisch Musigg des Musikvereins 08 Ober-Roden seine dritte Märchen-Musigg auf die große Bühne der Kulturhalle: Am Sonntag, 3. Dezember, um 11 Uhr hebt sich der Vorhang für „Pinocchios abenteuerliche Reise“, Mitmachmusiktheater der besonderen Art, einmalig in der Region und ein Kulturangebot für die ganze Familie. Die Musik zu dem Stück um den Jungen aus Holz und Gepetto schrieb Enrico Tiso. Die Schirmherrschaft hat Erster Stadtrat Jörg Rotter übernommen.

Die Zielgruppe sind Familien mit Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren, „denen Musik, Bildung und Nähe zu Theater und Oper wichtig sind und die ein bildungsnahes und unterhaltendes Angebot suchen“, so Andreas Zöller, der Dirigent von Endlisch Musigg. Das Kultorchester der 08er für Wieder-, Spät- und Neueinsteiger verspricht wieder ein kurzweiliges Musikerlebnis mit einer Mischung aus Konzert und Theater.

Erstmals sind Rödermärker Kitas mit an Bord: Die Erzieherinnen bereiten mit den Kindern das Lied „Pinocchio“ für den großen Konzerttag vor und nutzen Märchen-Musigg so als frühmusikalisches Angebot. Zum ersten Mal werden auch Kinder der Ballettschule Götz die märchenhafte Veranstaltung mitgestalten.

Mitmachtheater

Ziel des Projektes ist es, das junge Publikum aktiv ins Geschehen mit einzubeziehen und dadurch Musik und Handlung mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Gemeinsames Singen, Tanzen und elementares Rhythmusspiel (Klanghölzer in Form eines Pinocchios) sind wesentliche Elemente des Konzeptes und lassen die Kinder auf unmittelbare Weise den mitreißenden Rhythmus und die beruhigende Wirkung sanfter Melodien spüren. Die aktiven Konzertelemente regen zur bewussten Hörsensibilisierung und einem ganzheitlichen Musikerleben an. Unterstützt wird dies durch farbenfrohe, lebendige Illustrationen und verständliche Texte. Sprache und Musik korrespondieren ganz selbstverständlich, Stimmungen in der Musik werden durch den Einsatz von Sprache ganz elementar wahrgenommen.

Wie sieht ein Orchester aus? Was macht der Dirigent oder wie hört sich eine Oboe an? Wie klingt die Musik, wenn Pinocchio vom Haifisch verschlungen wird oder der Puppenspieler Feuerfresser Mitleid hat? Diese Fragen können durch die Rahmenhandlung ganz selbstverständlich erfahren werden. „Mit dem Familienkonzert unterstützen wir die musikalische Entwicklung unseres jungen Publikums, wecken die Lust am Musikhören und regen zum eigenen Musizieren an. Vielleicht entdeckt auch der ein oder andere Erwachsene seine Freude am Musizieren wieder“, sagt Andreas Zöller.

Eigene Stärke erkennen

Carlo Collodis weltbekanntes Märchen von Pinocchio, dessen Nase beim Lügen lang und länger wird, haben die „Endlisch Musigger“ aufgrund seiner Aktualität gewählt. Die mehr als 130 Jahre alte Geschichte trifft in erstaunlicher Weise den Nerv der Zeit und konfrontiert uns mit Themen der Erziehung, es geht um Vertrauen, um das Streben nach Reichtum und das Erkennen eigener Stärken. Pinocchio muss sich als Holzpuppe durch sein Anderssein behaupten, er möchte doch so sein wie alle anderen und strebt dabei nach Anerkennung.

„Pinocchios abenteuerliche Reise“ erzählt sehr einfühlend von den Gegensätzen, die gerade die heutigen Kinder und deren Eltern erleben und prägen. Pinocchio reißt aus und stürzt sich von einem Abenteuer ins nächste. Seine Reise führt ihn ins Theater, über goldene Felder ins Spielzeugland, wo er dem Spaß den Vorrang gegenüber dem Lernen gibt, und in den Zirkus, wo er schadenfreudig betrachtet wird. Er läuft er vor der Polizei weg, begegnet zwielichtigen Gesellen, lügt, verletzt Freunde, wird mit List und Tücke betrogen und durchlebt eine turbulente Gefühlswelt. Er lernt Großzügigkeit, Mitgefühl, Vertrauen und Geborgenheit kennen und gerät doch immer wieder auf Abwege.

Karten im Vorverkauf

Der Vorverkauf für die „MärchenMusigg“ am 3. Dezember hat begonnen. Tickets sind im städtischen Kulturbüro in der Kulturhalle (S  06074 911-655) erhältlich. Wer Tickets online bestellen möchte, kann das Ticket-Bestellsystem der Kulturhalle (http://kulturhalle-roedermark.de) nutzen. Weitere Infos und auch Tickets gibt es unter www.MärchenMusigg.de.

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