Pulverdampf und Rekordbeteiligung

Gute Laune in Rot: Die Gardemädel des KSV verbreiteten reichlich Stimmung auf der Hauptstraße. Bild: -

Der närrische Lindwurm wird seinem Namen gerecht: Der Orwischer Rosenmontagszug ist lang wie nie. Und die Schützen böllern.

Urberach – Schön war‘s. Vergleichsweise mild war‘s. Bunt und voll natürlich auch. Bei der 26. Auflage des Orwischer Rosenmontagszuges durften sich die Macher nicht nur über viele Besucher am Straßenrand, sondern auch über einen deutlich längeren Zug als im vorigen Jahr freuen.

1 646 Fastnachter machten mit. „Das sind rund 400 Teilnehmer mehr“, freute sich Cheforganisator Werner Popp, der Ehrenvorsitzende des KSV, beim Vergleich mit dem ersten Nach-Pandemie-Zug. Popps Verein richtet seit über einem Vierteljahrhundert den Rosenmontagszug aus. Vorneweg lief die Schützengesellschaft Urberach. Sie kündigte den Start mit Handböllern an und feuerte auch vor dem Rathaus eine Begrüßungssalve ab. Geschichtlich geht die Böllerei mehrere Jahrhunderte zurück. Hauptziel war, die Nachbardörfer vor Gefahr zu warnen und zugleich um Hilfe zu erbitten. Das war gestern nicht nötig, die Orwischer Fastnacht kommt äußerst fried- und stimmungsvoll daher.

Die Schützen gehörten zu den Gruppen, die in diesem Jahr neu dabei waren. Ebenfalls Premiere feierten alle Kitas der Stadt, der VFS Rödermark, die DJK Blau-Weiß Münster und die Handballspielgemeinschaft Eppertshausen/Münster/Urberach.

Die evangelische Kirchengemeinde Ober-Roden und die Urberacher Petrusgemeinde thematisierten die Kooperation und den baldigen Zusammenschluss beider Gemeinden. Der MTV nahm sich des städtischen Haushaltsdefizits an: „So viel Mühe – keine Kohle. Außer Schulde nix zu hole.“ Die Goldtaler, die die Urberacher verteilten, waren aber lecker.

Noch mehr Statistik: 24 Umzugs- und Bollerwagen, 30 Fußgruppen sowie 28 Vereine und Gruppen waren dabei. Mit allen Untergruppen waren es 46 einzelne Zugnummern. Nicht nur aus Rödermark, sondern auch aus vielen umliegenden Gemeinden beteiligten sich die Fastnachter am Zug. Frieren musste bei Temperaturen um zehn Grad niemand. „Hauptsache es bleibt trocken“, hatte Werner Popp vor Zugbeginn gehofft. Auch dieser Wunsch ging – abgesehen von ein paar harmlosen Regentropfen kurz vor Schluss in Erfüllung.

Von Sascha Eyssen

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